Bernhard-Nocht-Institut

Lassa-Verdacht in Düsseldorf nicht bestätigt 

Hamburg / Düsseldorf - 13.03.2016, 11:35 Uhr

Das Lassavirus gehört zur Familie der Arenaviren. Die Viruspartikel sind polymorph, mit variablem Durchmesser (80–300 nm). (Mikroskopaufnahme: dpa)

Das Lassavirus gehört zur Familie der Arenaviren. Die Viruspartikel sind polymorph, mit variablem Durchmesser (80–300 nm). (Mikroskopaufnahme: dpa)


Lassa-Alarm in Düsseldorf: Ein Patient wird streng isoliert, die erste Probe bestätigt den Verdacht aber nicht. Am Montag gibt es eine weitere Überprüfung.

 Der Verdacht auf eine Lassa-Fieber-Erkrankung bei einem Patienten in Düsseldorf hat sich in der ersten Überprüfung nicht bestätigt. Die vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg analysierte Blutprobe sei in Bezug auf Lassa negativ, teilte eine Sprecherin der Düsseldorfer Universitätsklinik am Sonntag mit. Eine zweite Probe werde am Montagvormittag genommen und analysiert, bis dahin müsse der Mann in strenger Isolierung bleiben.

Unter dem Verdacht einer Lassa-Fieber-Infektion war der 47 Jahre alte Mann am Samstag auf einer Sonderisolierstation der Uniklinik Düsseldorf aufgenommen worden. Er sei eine Kontaktperson des vor gut zwei Wochen in Köln gestorbenen Lassa-Patienten gewesen, teilte die Uniklinik mit. „Er wird unter höchsten Sicherheitsbedingungen in der Station, die eigens für hochansteckende, potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen gebaut wurde, behandelt.“

Hämorrhagisches Fieber

An diesem Montag soll es eine zweite Blutuntersuchung geben. Wenn auch die den Lassa-Verdacht nicht bestätigt, könne die Isolierung des Patienten herabgestuft oder ganz aufgehoben werden, sagte die Kliniksprecherin.

Die Düsseldorfer Feuerwehr hatte den Patienten nach eigenen Angaben mit einem Spezialfahrzeug von Dortmund in die Uniklinik der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gebracht, in einem Konvoi und begleitet von der Polizei. Speziell ausgebildete Einsatzkräfte hätten den Transport vorgenommen.

Am 26. Februar war in Köln ein 46 Jahre alter US-Bürger gestorben, der in Togo als Krankenpfleger gearbeitet hatte. Erst nach seinem Tod wurde eine Lassa-Virus-Infektion festgestellt. Es war der sechste diagnostizierte Lassa-Fall in Deutschland in mehr als 40 Jahren.

Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Lassa-Viren können Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auslösen, später sind Hautblutungen, Durchfall und Erbrechen möglich.

Experten hatten erst vor wenigen Tagen zum Kölner Fall gesagt, dass sie die Gefahr weiterer Ansteckungen für sehr gering halten. „Lassa ist nicht so leicht übertragbar wie Ebola“, hatte Stephan Günther, Leiter der Abteilung Virologie am BNITM (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin) erläutert. Eine Ansteckung innerhalb Europas sei bisher noch nie vorgekommen.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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