Dr. Marion Helmes

Von der Pharma-Managerin zur Multimillionärin

07.03.2016, 12:05 Uhr

Damals noch bei Celesio: Marion Helmes bei der Vorstellung der Bilanzpressekonferenz im März 2014. (Foto: picture alliance / dpa)

Damals noch bei Celesio: Marion Helmes bei der Vorstellung der Bilanzpressekonferenz im März 2014. (Foto: picture alliance / dpa)


Marion Helmes zählt mittlerweile zu den Spitzenverdienern Deutschlands, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Capital“. Sie hat die Geschicke von Celesio kurz, aber nachhaltig geprägt. Jetzt arbeitet Helmes als Aufsichtsratsmitglied für mehrere Konzerne. 

Die Betriebswirtin Dr. Marion Helmes gilt als eine der erfolgreichsten Chief Financial Officers (CFOs) Deutschlands. „Capital“ zitiert eine kürzlich veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung HKP Group. Basis der Auswertung sind Daten von 160 Konzernen aus dem Geschäftsjahr 2014. Auf Platz eins steht mit 29 Millionen Euro Thomas Ebeling, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1-Gruppe. Mit 18 Millionen Euro folgt Marion Helmes an zweiter Stelle. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung war sie noch Vorstandssprecherin beim Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio

Steile Karriere

Marion Helmes studierte Betriebswirtschaft an der Freien Universität Berlin. Zur Promotion wechselte sie an die Universität St. Gallen. Ihre Karriere begann 1991 bei der Treuhand in Berlin. Kurz darauf führte ihr Weg zur St. Gallen Consulting Group in Warschau und weiter zum Stahlkonzern Krupp-Hoesch, heute ThyssenKrupp. Helmes´ Schwerpunkte waren Controlling, Mergers & Acquisitions (M&A).

Nach einer Tätigkeit als Vice President Corporate Development bei der Budd Company Detroit wechselte sie erneut zu ThyssenKrupp. Von 2003 bis 2005 engagierte sie sich als Direktorin im Bereich M&A. Anschließend war sie als Finanzchefin für ThyssenKrupp Stainless tätig. Im Jahr 2006 wurde die Managerin Finanzchefin bei ThyssenKrupp Elevator. Administrative Aufgaben beim Solarzellenhersteller Q-Cells folgten. 

Gastspiel bei Celesio

Für Helmes ging die Reise weiter nach Stuttgart. Ab 2012 leitete sie die Finanzen bei Celesio. Ein Jahr später wurde sie auch Vorstandssprecherin. Als Highlight ihrer Tätigkeit gilt die Bereinigung des Portfolios. Unter ihrer Ägide wurden die Versandapotheke und die Marke DocMorris an Zur Rose verkauft. Der Tochterkonzern Cahill May Roberts wanderte an die irische Uniphar. Sie veräußerte die Tochtergesellschaft Pharmexx an das irische Unternehmen United Drug, und Movianto ging an das US-Unternehmen Owens & Minor. Doch Helmes´ Tätigkeit war nur von kurzer Dauer.

Rund 30 Monate später, nach der Mehrheitsübernahme durch McKesson, warf sie das Handtuch. „Die bisherige Sprecherin des Vorstands und Finanzvorstand, Dr. Marion Helmes, hat ihr Amt als Mitglied des Vorstandes der Celesio AG im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat zum Ablauf des 15. Juli 2014 niedergelegt und scheidet zu diesem Zeitpunkt aus dem Unternehmen aus“, teilte der Konzern am 22. Mai 2014 offiziell mit. Umso sanfter war Helmes´ Landung. Ausstehende Gehaltsforderungen beliefen sich auf rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr bis 2018. Als Transaktionsbonus für den Verkauf von Celesio durch Haniel an McKesson kamen bis zu vier Millionen Euro mit hinzu. Die Abfindung für Marion Helmes belief sich insgesamt auf mindestens zehn Millionen Euro. Heute ist sie als Aufsichtsratsmitglied für NXP Semiconductors und für ProSiebenSat.1 Media SE tätig. 


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

EU-Apothekennetzwerk wird ausgebaut

Celesio: Strategie bleibt

Machtwechsel bei Celesio

McKesson übernimmt: Helmes muss gehen

Celesio: Marc Owen neuer Vorstandsvorsitzender

McKesson übernimmt

US-Unternehmen zahlt 23 Euro pro Aktie – Gehe und Lloyds bleiben als Marken erhalten

McKesson schluckt Celesio

Celesio-Apothekenmarke

Der Lloyds-Schlingerkurs

Zusammenschluss mit McKesson

Celesio-Vorstand verteidigt finalen Schritt

5 Kommentare

Sie fallen weich

von Günter Wagner am 07.03.2016 um 20:43 Uhr

Abfindungen in zweistelliger Millionenhöhe haben bei Celesio Tradition. Oder erinnert sich niemand mehr an den Honorarkonsul e.h. Fritz Oesterle der, nachdem er ziemlich viel Geld mit seinen Kettenträumen verbrannt hatte, einen ähnlich hohen Millionenbetrag eingeheimst hatte?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Sozialfalle Sozialgefälle

von Bernd Jas am 07.03.2016 um 20:10 Uhr

Eben drum.
Was verdient der Kaffeebohnenpflücker gegenüber unseren Angestellten?
Etwa im gleichen Verhältnis so wenig, wie unsere Angestellten gegenüber diesen Managern. Nur bei unterschiedlichen Bruttosozialprodukten, das ist das Geschmäckle daran.
Was die Fußballecke betrifft, da wird es schon richtig pervers.
Der Fan darf im Internet Eintrittskarten-Lotto spielen, oder kommt nur über Pay-Sky zum Genuss, während sich die am schönen grünen Rasen beteiligten, für seine Kohle die Spielstädten zuschachern. Olé,olé.olé!

Das geht in Richtung Endlosschleife aber ich finde das nicht richtig, alles andere als richtig.

Da wird Hass gesät und die darauf folgende Wut in die falschen Kanäle geleitet. So haben wir zum Beispiel ein Flüchtlingsproblem geschaffen.
Hunderte von Milliarden Euros zur Bankenrettung (nicht für die Griechen) denn die Banken sind systemrelevant, aber die Flüchtlinge lieber zurück ins Meer schicken.
Weil wir nicht genügend Mittel ha, ha, ha....

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Frau Helmes

von Friedhelm am 07.03.2016 um 18:37 Uhr

Das ist doch gleich ein Grund mehr GEHE/Celesio endgültig den Rücken zu kehren...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

PKA-, PTA-, Apothekergehalt

von Bernd Jas am 07.03.2016 um 14:39 Uhr

Mit diesem einen Jahres-Spitzengehalt (Verdienste sind hier stark anzuzweifeln) das dazu dient unsere Abstrampler dschungeldumm zuhalten, könnten Apotheken sich:
1200 Jahre eine PKA anstellen, oder
1000 Jahre eine PTA anstellen, oder
670 Jahre eine Apothekerin anstellen, oder
2750 Jahre eine PKA-Azubi leisten, oder
3600 Jahre zwei PTA´s ausbilden.

Aber nur kein Neid, jeder hat schließlich die möglichkeit BWL .....

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Frau Helmes

von Bernd Küsgens am 07.03.2016 um 18:19 Uhr

Was soll denn dieser Kommentar?
Wie viel verdient den Pep Gardiola, wieviel ....

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.