Pharmagroßhandel

GEHE will Apotheken Mehrwert bieten

Berlin - 04.03.2016, 17:28 Uhr

GEHE will bei Apotheken punkten. (Foto: Gehe)

GEHE will bei Apotheken punkten. (Foto: Gehe)


Im wettbewerbsintensiven Großhandelsmarkt ziehen vor allem gute Konditionen. Doch GEHE setzt auch auf zusätzliche Angebote. Ab April wird es ein neues Leistungspaket für Apotheken geben, die mehr wollen als einen Lieferanten, aber weniger als eine Kooperation.

Für die zum Celesio-Konzern gehörige GEHE steht die eigentliche Großhandelsleistung noch immer im Mittelpunkt. Hier habe das Unternehmen im letzten Jahr viel in die bestehenden Standorte investiert – und auch in diesem Jahr ist wieder ein zweistelliger Millionenbetrag vorgesehen, um die Qualität und Lieferfähigkeit zu verbessern, erklärte GEHE-Chef André Blümel am Donnerstag bei einem Pressegespräch.

Doch der Großhändler mit einem Marktanteil von rund 16 Prozent will auch mit anderen Leistungen bei Apotheken punkten. Zwar läuft im hart umkämpften Markt nach wie vor sehr viel über die Konditionen. Doch GEHE will es dabei nicht belassen, sondern setzt auf eine „gute Mischung“ seines Angebots.

GEHE Spa

Künftig will GEHE auch solchen Apotheken mehr bieten, die seiner „gesund leben“-Kooperation nicht beitreten wollen – etwa weil sie bereits in einer anderen Kooperation sind. Ihnen soll ab 1. April das Leistungspaket GEHE Spa zur Verfügung stehen. Hier gebe es auf vier Ebenen Unterstützung, erläuterte Blümel: in Sachen Kompetenz (GEHE Akademie, Weiterbildung), Vermarktung und Abverkaufsunterstützung, Prozessoptimierung (z.B. durch das Warenwirtschaftsmodul) sowie attraktive Einkaufsbedingung. Der Außendienst werde interessierten Kunden das neue Angebot vorstellen. Zu haben ist es für 98 Euro im Monat – wobei weitere einzelne Module hinzubuchbar sind. 

„gesund leben“-Kooperationen erfolgreich

Natürlich wünscht sich GEHE auch noch mehr Zulauf in seiner „gesund leben“-Kooperation. Rund 2.300 Apotheken sind hier bereits Partner. Die meisten im Rahmen des sogenannten Klassik-Konzepts, das einzelne Module umsetzt und den Fokus auf Wirtschaftlichkeit und Abverkaufsunterstützung richtet. 102 nehmen am weitergehenden „Pro“-Konzept teil, acht am Optimum-Konzept. Die beiden letzteren Konzepte starteten im Herbst 2013 unter dem Namen Lloyds – doch es zeigte sich schnell, dass diese Marke in Deutschland nicht gut ankam. Daraufhin wurden sie ins „gesund leben“-Konzept integriert. Sie umfassen zusätzlich die Umsetzung eines – mehr oder weniger weit gehenden – Ladenbaukonzepts und das Angebot der Beratungsschwerpunkte Schmerz und/oder Haut. Die Optimum-Apotheken sind dabei jene, die sich für das komplette Paket entschieden haben. Laut Blümel läuft es gerade für die Pro- und Optimum-Partner bestens. Im vergangenen Jahr hatten 70 das Konzept schon ein gesamtes Jahr umgesetzt – sie seien sechs Prozentpunkte mehr gewachsen als der Durchschnitt der Apotheken.

Internetpräsenz für alle

In diesem Jahr will Gehe dafür sorgen, dass all seine Apotheken auch im Internet vertreten sind. Denn tatsächlich hätten derzeit 40 Prozent aller Apotheken in Deutschland noch keine Web-Präsenz. Auch hier bietet der Großhändler verschieden Module an: Von einer Basic-Variante, die in der Kooperationsgebühr inbegriffen ist, bis hin zum Rundum-Sorglos-Paket.

Ein neuer Preis für engagierte Apotheken

Last not least hat sich GEHE noch etwas ausgedacht, um die Arbeit der Apotheken zu würdigen: Dieses Jahr werde das Unternehmen erstmals den Franz-Ludwig-Gehe-Preis ausloben, kündigte Blümel an. Im April soll die Ausschreibung erfolgen. Bewerben können sich Apotheken, die in besonderer Weise die Versorgung verbessern und die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Der Preis wird an bis zu drei Bewerber vergeben – er ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Blümel verspricht eine „hochkarätige Jury“ aus Hochschulprofessoren und Apothekern. Unter anderem Professor Dr. Ulrich Jaehde von der Uni Bonn ist mit dabei, ebenso DAZ-Herausgeber Peter Ditzel.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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