Angriff auf online-Shops von Apotheken

Polizei ermittelt gegen Hacker „Gladius“

Stuttgart - 12.02.2016, 17:45 Uhr

Für die Betroffenen kein Spaß: Hacker „Gladius“ meint es ernst. (Screenshot)

Für die Betroffenen kein Spaß: Hacker „Gladius“ meint es ernst. (Screenshot)


Es ist noch nicht überstanden: Die Internet-Attacken gegen Apotheken-Shops, die vor einer Woche begannen, beschäftigen die Beteiligten weiter. Nachdem technisch nachgerüstet wurde, hat zwischenzeitlich die Polizei Ermittlungen aufgenommen. 

Die Ende vergangener Woche gestartete Hacking-Welle gegen online-Shops von Apotheken wurde dank technischer Maßnahmen inzwischen soweit eingedämmt, dass die betroffenen Apotheker erstmal aufatmen dürfen. 1500 Euro Schutzgeld sollten sie zahlen, ansonsten drohten ihnen weitere Angriffen: Durch massenhafte Verbindungsaufnahme zum Shop-Server sollte dieser lahmgelegt werden, was auch vielfach gelang. Indem die Rechenzentren der betroffenen Shop-Anbieter Filter einbauten und ihre Server vor den Hacker versteckten, konnten sie diese wieder online nehmen.

Aufgrund der inzwischen laufenden polizeilichen Ermittlungen kann Christian Mauve, Geschäftsführer der Mauve Mailorder Software GmbH, keine Stellung zur aktuellen Situation nehmen. Berichte, dass die Probleme inzwischen im Griff seien und Shopausfälle nicht mehr zu befürchten sind, will er nicht bestätigen. „Ob die aktuell getroffenen Maßnahmen greifen, muss erst noch erprobt werden“, schreibt Mauve DAZ.online am Freitag. „Wir hoffen darauf, dass wir das Wochenende ohne Ausfälle überstehen.“

Kein Entgegenkommen

In der Erpresser-E-Mail hatte „Gladius“ geschrieben, die Opfer der Angriffe sollten nicht naiv sein und ihre Entschlossenheit anzweifeln, da sie ansonsten sicher verlieren würden. Angesichts der aufgenommenen Gegenmaßnahmen sieht es inzwischen nicht mehr so düster aus. Den Shop-Betreibern wird weiter dringend geraten, nicht auf die Erpressungsversuche einzugehen, sondern die Polizei zu benachrichtigen und sich mit den Infrastruktur-Anbietern in Verbindung zu setzen.

Ob die polizeilichen Ermittlungen zu einem Ergebnis führen, darf bezweifelt werden, da die Hintermänner international agieren und nur äußerst schwer zu fassen sind. Die betroffenen Apotheker werden „Gladius“ sicher in Erinnerung behalten – auch da sie zukünftig vermutlich mehr für ihre Shop-Infrastruktur zu bezahlen haben, um vor weiteren Angriffen gefeit zu sein. 


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