BFR-Studie

Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbar

Berlin - 12.02.2016, 15:55 Uhr

Muttermilch ist und bleibt das beste für die Kleinsten. (Foto: cicisbeo/Fotolia)

Muttermilch ist und bleibt das beste für die Kleinsten. (Foto: cicisbeo/Fotolia)


Der Unkrautvernichter Glyphosat steht unter kritischer Beobachtung – letzten Sommer hieß es, er habe es bis in die Muttermilch geschafft. Das Bundesinstitut für Risikobewertung ging dem nach und gab eine Studie im Auftrag. Ihr jetzt vorliegendes Ergebnis kann stillende Frauen beruhigen.

Eine vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass in Muttermilch keine Rückstände des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat nachweisbar sind. Nachdem im Juni letzten Jahres Medienberichte über Glyphosat in 16 Muttermilchproben die Runde machten, zweifelte das BfR sofort an der Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Einzelheiten zur Durchführung des verwendeten Tests waren nicht veröffentlicht worden. Zudem wurden die angeblichen Befunde nicht durch ein unabhängiges Analyseverfahren bestätigt. Die Annahme des BfR war ohnehin, dass aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Glyphosat kein relevanter Übergang des Wirkstoffes in Muttermilch zu erwarten sei. Wie bei Kuhmilch sei ein solcher bisher wissenschaftlich nicht belegt.

Nachdem dann auch noch besorgte Mütter beim BfR anfragten, um sich über das angebliche Risiko durch Glyphosatrückstände in Muttermilch zu informieren, beauftragte das Institut selbst renommierte Forschungslabore. Diese sollten zwei unabhängige Analyseverfahren mit hoher Sensitivität zu entwickeln und damit 114 Muttermilchproben aus Niedersachsen und Bayern zu untersuchen. Eine repräsentative Stichprobe ist dies zwar nicht, da die teilnehmenden Mütter aus eigenem Antrieb teilgenommen haben. Dafür ist das BfR von den angewendeten Analysemethoden überzeugt.

Mütter sollen sich nicht verunsichern lassen

Und so teilt das Institut nun mit, dass – wie von ihm erwartet – in keiner der untersuchten Muttermilchproben Glyphosat-Rückstände oberhalb der Nachweisgrenze gemessen wurden. Seine Auffassung habe sich bestätigt. Die Ergebnisse der Studie werden in einer wissenschaftlichen Publikation zusammengefasst, die im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht wird (J. Agri. Food Chem., January 25, 2016, just accepted manuscripts, DOI: 10.1021/acs.jafc.5b05852).

Das BfR und die Nationale Stillkommission betonen gemeinsam, dass Muttermilch nach wie vor die natürliche und damit beste Nahrung für Säuglinge ist. Mütter sollten sich nicht verunsichern lassen und wie bisher stillen.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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