ABDA

Das sichere Netz für Apotheker kommt 

Berlin - 03.02.2016, 12:00 Uhr

Das neue Netz der Apotheker soll dabei keine Konkurrenz zur Telematikinfrastruktur sein, sondern dieses ergänzen. (Foto: MABO / Fotolia)

Das neue Netz der Apotheker soll dabei keine Konkurrenz zur Telematikinfrastruktur sein, sondern dieses ergänzen. (Foto: MABO / Fotolia)


Sören Friedrich ist seit November Abteilungsleiter IT/Telematik bei der ABDA. Eines seiner wichtigsten Projekte verordneten ihm die Delegierten des Deutschen Apothekertags: Er soll für die deutsche Apothekerschaft ein sicheres IT-Netz aufbauen.

Im vergangenen Jahr wurde auch der ABDA klar: E-Health und Telematik sind die Themen der Zeit. Im Sommer setzte sie daher nicht nur eine Arbeitsgruppe ein, die Vorschläge für eine IT-Strategie der ABDA erarbeiten sollte. Sie beschloss auch eine ganz neue Abteilung im Apothekerhaus zu schaffen.  

Letzteres ist mittlerweile fast unbemerkt geschehen. In ihrem aktuellen Info-Brief „Einblick“ berichtet die ABDA  nun, mit Sören Friedrich einen besonders erfahrenen Abteilungsleiter gewonnen zu haben. Er kommt direkt von der Gematik – der Betreiberorganisation für die elektronische Gesundheitskarte – und war zuvor bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg für die IT-Projektleitung zuständig. In letzterer Position hat er maßgeblich daran mitgewirkt, dass das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen bereits seit einigen Jahren läuft. Es verbindet Praxen, medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser. Zudem sind die KV-Rechenzentren sind angeschlossen; in einigen Modellregionen sogar Apotheken. Im Einblick wird das „SafeNet“ erklärt: Es funktioniert wie das Internet, ist aber vom World Wide Web getrennt. Es ist ein virtueller Raum, "in dem sich nur tummeln soll, wer auch hineingehört". 

IT-Leiter Sören Friedrich will ein Netz mit
Mehrwert. (Foto:jdf/privat)

Das sichere Netz soll kommen

So etwas wollen die Apotheker auch gerne haben: Auf dem letzten Deutschen Apothekertag beschloss die Hauptversammlung, dass „alle Institutionen der Apothekerschaft und ihre wirtschaftenden Töchter gemeinsam das Ziel verfolgen, zeitnah ein ‚Sicheres IT-Netz der Apothekerschaft‘ [...] zu konzipieren.“  

Das ist nun die Aufgabe von Friedrich und seinem fünfköpfigen Team. Der 41-Jährige verspricht: „Ich will ein Netz mit Mehrwert. Nur wenn wir uns die Akzeptanz der Apothekerinnen und Apotheker erarbeiten, wird es auch ein Erfolg.“ Unbenutzte Datenautobahnen brauche kein Mensch. 

Das neue Netz der Apotheker soll dabei keine Konkurrenz zur Telematikinfrastruktur sein, sondern dieses ergänzen. Alle noch zu klärenden Fragen will Friedrich im laufenden Jahr beantwortet haben. Geht alles nach Plan, kann Ende 2017 die Umsetzung starten, heißt es im Einblick.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

IT

von Jens-Wilhelm Salchow am 03.02.2016 um 19:51 Uhr

Und gibt´s denn etwa auch schon ´nen Zeitplan?
So ungefähr? Wenn ich als Referenz "Gematik" lese, wird mir etwas schwummerig.
JWS

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