Umstrittene Rentenreofrm in Griechenland

"Freischaffende wie Notare, Apotheker und Ärzte werden ruiniert"

Athen - 02.02.2016, 09:11 Uhr

Prostete im ganzen Land: Die Griechen protestieren gegen Rentenreformpläne - auch Freischaffende wie Apotheker sind betroffen. (Foto: dpa)

Prostete im ganzen Land: Die Griechen protestieren gegen Rentenreformpläne - auch Freischaffende wie Apotheker sind betroffen. (Foto: dpa)


Die geplante Rentenreform der Links-Rechts-Regierung sorgt für massive Proteste in Griechenland. Demnach sollen Renten künftig um durchschnittlich 15 Prozent gekürzt werden. Auch Freischaffende werden zur Kasse gebeten.

Kein Ende der Proteste gegen die geplante Rentenreform sowie Steuererhöhungen in Griechenland: Am Dienstag blockierten erzürnte Landwirte wichtige Straßenverbindungen sowie Grenzübergänge nach Bulgarien und zur Türkei. Auch Rechtsanwälte und Notare setzten ihren seit 15 Tagen dauernden Streik fort. Die Fahrer der Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen von Athen wollten fünf Stunden lang die Arbeit niederlegen.

Am Mittwoch wollen Journalisten in einen 24-stündigen Streik treten. Für Donnerstag ist dann einer der größten Streiktage der letzten Jahre geplant: Dann wollen auch die Staatsbediensteten, die Seeleute, die Tankwarte, die Apotheker, die Lastwagenfahrer und sogar die Taxifahrer streiken.

Auch Freischaffende werden zur Kasse gebeten. Nach Einschätzung ihrer Verbände werden Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte oder Notare „ruiniert“.

Kontrolle durch Gläubiger der EU

Protestiert wird gegen die geplante Renten- und Steuerreform der Links-Rechts-Regierung. Demnach sollen Renten für neue Pensionäre künftig um durchschnittlich 15 Prozent gekürzt werden. In ihrer Mehrheit müssen sie laut ihren Gewerkschaften knapp 70 Prozent ihres Einkommens als Renten- und Krankenkassenbeiträge sowie Steuern zahlen.

Das Rentensystem könnte ohne diese Reform bald zusammenbrechen, warnt die Regierung. In Athen findet seit Montag eine Kontrolle des griechischen Spar- und Reformprogramms durch die Gläubiger der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) statt.


dpa / DAZ.online
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