Geplante Rentenreform

Griechen beginnen umfangreiche Streiks

Athen - 01.02.2016, 11:00 Uhr

Streikende Seeleute in der Hafenstadt Piräus: Die Proteste gegen die geplante Rentenreform nehmen zu. (Foto: picture alliance / dpa)

Streikende Seeleute in der Hafenstadt Piräus: Die Proteste gegen die geplante Rentenreform nehmen zu. (Foto: picture alliance / dpa)


Eine neue Rentenreform sowie Steuererhöhungen sind Ziel umfangreicher Streiks, bei denen ab Montag wichtige Infrastrukturen blockiert werden sollen. Landwirte, Rechtsanwälte oder Beamte schließen sich den Protesten an. Apotheker- und Ärzteverbände fürchten, ihnen drohe der Ruin.

In Griechenland nehmen die Proteste gegen eine neue Rentenreform sowie Steuererhöhungen immer größere Dimensionen an. Am Montag wollten Landwirte an mehreren Stellen wichtige Straßenverbindungen blockieren. Rechtsanwälte und Notare werden die ganze lang Woche streiken.

Am Dienstag wollen die Fahrer der U-Bahnen sowie Bus- und Straßenbahnen in Athen für fünf Stunden die Arbeit niederlegen. Danach wollen Journalisten am Mittwoch 24 Stunden lang streiken.

Für den Donnerstag ist dann einer der größten Streiks der letzten Jahre geplant. Dann wollen auch die Staatsbediensteten, die Seeleute und sogar die Taxifahrer streiken. Das teilten die Gewerkschaften am Montag mit. Anlass der Streikwelle ist die geplante Rentenreform der Links-Rechts-Regierung. Demnach sollen Renten künftig um durchschnittlich 15 Prozent gekürzt werden.

Auch Freischaffende werden zur Kasse gebeten. Nach Einschätzung ihrer Verbände werden Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte oder Notare „ruiniert“.

In ihrer Mehrheit müssen sie laut ihren Gewerkschaften knapp 70 Prozent ihres Einkommens als Renten- und Krankenkassenbeiträge sowie Steuern zahlen. Die Regierung Tsipras hat bereits mehrmals gewarnt: Das Rentensystem könnte ohne diese Reform bald zusammenbrechen. Die Rentenreform ist zudem Voraussetzung für weitere Finanzhilfen.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.