DAZ-Wochenschau

Von Hoffnungen und Enttäuschungen

Stuttgart - 30.01.2016, 08:30 Uhr

(Foto: Monropic / Fotolia)

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Zum Zwischenfall der Phase-1-Studie in Rennes und der portugiesischen Firma Bial wurden weitere problematische Details bekannt. Apotheken führen die Einzelhandels-Zuwächse an - obwohl Kassen versuchen, Kasse zu machen. Und Gute Pillen, Schlechte Pillen wirft kritische Blicke auf basische Medizin und Heilerde.

Zwischen Himmel und Hölle

Zum tragischen Zwischenfall bei der Studie zum FAAH-Inhibitor BIA 10-2474 wurde zwischenzeitlich nicht nur das von Experten stark kritisierte Studienprotokoll veröffentlicht, sondern die französische Arzneimittelbehörde gab am Mittwoch auch einen kurzen Zwischenbericht heraus. Aus ihm geht hervor, dass am Morgen nach der Krankenhauseinweisung des später verstorbenen Probanden die weiteren Teilnehmer noch eine weitere Dosis des Wirkstoffs erhielten. Nach Recherchen von DAZ.online gibt es Korruptionsvorwürfe gegen den Wirkstoffhersteller Bial, der außerdem Parapsychologen unterstützt.

Steigende Umsätze trotz unqualifizierter Retax-Dienstleister

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts von Freitag stieg der Umsatz von Apotheken und Drogerien 2015 so stark wie sonst in keiner anderen Einzelhandels-Branche. Und das trotz des allgegenwärtigen Retax-Ärgers: Standesvertreter hoffen auf ein baldiges Votum der Schiedsstelle - und Retax-Dienstleister wurden vom Deutschen Apotheker Portal als unqualifiziert bezeichnet

Geheilt oder versauert? 

Das pharmakritische Magazin Gute Pillen, schlechte Pillen hat sich zwei beliebten naturheilkundlichen Hoffnungsträgern angenommen: Die sogenannte basische Medizin könne sogar schädlich sein, ein Nutzennachweis fehle gänzlich. Auch Heilerde muss sich als traditionelles Arzneimittel nicht in Studien unter Beweis stellen, hingegen sind laut dem Magazin die Neben- und Wechselwirkungen offenkundig.

Viele Erwartungen auf enttäuschten Dialog

Nachdem kürzlich die letzte große Runde des Pharmadialogs stattgefunden hat, soll nun im April sein Ergebnis vorgestellt werden. Es wurde über wichtige Themen wie das AMNOG, Antibiotika und die Importförderung gesprochen, doch Apotheker waren nicht geladen. Immerhin werden Vertreter der Krankenhausapotheker und die Arzneimittelkommission der Apotheker in der nächsten Woche zum Thema Lieferengpässe angehört. 

Sorge aber keine Panik

Nach Schätzungen gibt es allein in Brasilien schon 1,5 Millionen Zika-Fälle, die bei Schwangeren zu Fehlbildungen des Ungeborenen führen können. Der Erreger ist in 23 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent aufgetaucht und auch nach Deutschland und Europa eingeschleppt worden. Hierzulande besteht kein Grund zur Angst, da die übertragenden Mücken fehlen, welche in Brasilien von 220.000 Soldaten bekämpft werden sollen. Die WHO will zwar die Ausrufung eines weltweiten „Zika-Notfalls“ prüfen, gleichzeitig aber Panik vermeiden.

Pleiten, Pech und keine Pannen

Die lang ersehnte und schon im Voraus verteufelte Facharzt-Terminvermittlung ist am Montag gestartet. Die Angebote unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland sehr, doch überall ist der Service gestartet. Allein bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen gingen in der ersten Stunde 50 Anrufe ein.


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