Österreich

Studium à la Bolognese

Schladming - 22.01.2016, 09:15 Uhr

In Österreich wird Pharmazie jetzt nach dem Bologna-System studiert. (WunderBild/Fotolia)

In Österreich wird Pharmazie jetzt nach dem Bologna-System studiert. (WunderBild/Fotolia)


Mit dem Beginn des Wintersemesters 2015/16 wurde in Österreich das Pharmaziestudium auf das Bologna-System umgestellt. Auf den Bachelor of Science nach dem dreijährigen Grundstudium folgt ein zweijähriges Master-Studium. Bisher war Pharmazie in Österreich ein Diplom-Studiengang.

Lange habe die Österreichische Apothekerkammer gegen die Einführung des Bologna-Systems für das Pharmaziestudium gekämpft, erzählte ihr Präsident Max Wellan auf dem Pharmacon-Kongress der deutschen Bundesapothekerkammer in Schladming. Immerhin habe man durchsetzen können, dass es auch in Zukunft keine „Apotheker 2. Klasse“ geben wird, denn mit dem Bachelor-Abschluss alleine sei keine Tätigkeit in der Apotheke möglich. Außerdem werde jedem Bachelor ein Platz im Master-Studiengang garantiert

Weniger Chemie, dafür Medikationsmanagement

Mit dem neuen Abschluss wurde auch ein neuer Studienplan eingeführt. Das Fach Chemie nehme nun weniger Raum ein, dafür sei das Medikationsmanagement aufgenommen worden. Das neu gegliederte Studium dauert nun zehn statt bisher neun Semester. Die fertigen Apotheker dürften sich aber weiterhin „Magister“ nennen, betonte Wellan, „Titel sind in Österreich eben wichtig“.

In Österreich bieten bisher die Universitäten Wien, Graz und Innsbruck das Pharmazie-Studium an, in Zukunft will auch eine private Hochschule in Salzburg den Studiengang anbieten. Wer sein Pharmaziestudium vor dem Wintersemester 2015 begonnen hat, kann es bis 2023 nach dem alten System beenden.


Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker / Herausgeber / Geschäftsführer
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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