Statistisches Bundesamt

Mehr Kinder, aber später

Berlin - 16.12.2015, 15:20 Uhr

Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Babies. (Foto: highwaystarz / Fotoia)

Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Babies. (Foto: highwaystarz / Fotoia)


Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Kinder. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die Geburtenziffer 2014 zum dritten Mal in Folge gestiegen – im Schnitt bringt eine Frau nun 1,47 Kinder zur Welt!

Gestern meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) eine sinkende Zahl von Todesfällen – heute sind es steigende Geburtenziffern. Während die so genannte zusammengefasste Geburtenziffer im Jahr 2013 knapp 1,42 betragen hatte, lag sie im vergangenen Jahr bei 1,47. Das ist nach Angaben von Destatis der höchste bisher gemessene Wert im wiedervereinigten Deutschland. Anders ausgedrückt: 2014 wurden im Vergleich zum Vorjahr 56 Babys pro 1.000 Frauen mehr geboren. 

Was genau ist die „zusammengefasste Geburtenziffer“?

Diese statistische Größe gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Die Frage, wie viele Kinder ein Frauenjahrgang im Durchschnitt tatsächlich geboren hat, kann hingegen erst beantwortet werden, wenn die Frauen am Ende des gebärfähigen Alters sind – und das legt die Statistik auf 49 Jahren fest. Im Jahr 2014 erreichten die Frauen des Jahrgangs 1965 das Alter von 49 Jahren. Sie brachten im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,55 Kinder zur Welt. Seit der deutschen Vereinigung sank diese sogenannte „endgültige Kinderzahl“ je Frau um 19 Prozent: Die Frauen des Jahrgangs 1941, die im Jahr 1990 das Alter von 49 Jahren erreicht hatten, brachten noch 1,92 Kinder zur Welt.

Unterschiede nach Herkunft

Die neuen Destatis-Zahlen zeigen auch:  Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit  haben 2014 durchschnittlich 1,42 Kinder zur Welt gebracht, im Jahr 2013 waren es 1,37 Kinder je Frau gewesen. Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit kamen dagegen im Schnitt auf 1,86 Kinder (Vorjahr: 1,80). Zudem bekamen Frauen im Osten der Republik mehr Kinder (1,54) als im Westen (1,47). Die höchste zusammengefasste Geburtenziffer erreichte Sachsen mit 1,57 Kindern je Frau. Die niedrigste Geburtenziffer hatte das Saarland (1,35). 

Der Trend geht zudem zur späteren Schwangerschaft. Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes lag 2014 bei 29,5 Jahren. 2013 waren sie im Schnitt noch gut zwei Monate jünger. Beim ihrem zweiten Kind waren die Mütter rund 32 Jahre alt und damit einen Monat älter als Mütter bei der zweiten Geburt im Vorjahr.


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