Diethylphthalat, Lyral

25 Parfüms im Öko-Test, nur drei überzeugten

Berlin - 08.12.2015, 08:37 Uhr

Parfüm: Kein Geschenk für Allergiker. (Foto: Kato / Fotolia)

Parfüm: Kein Geschenk für Allergiker. (Foto: Kato / Fotolia)


Parfüm ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Der Duft soll verwöhnen, doch allzu oft stecken problematische Duft- oder Schadstoffe drin, wie Öko-Test festgestellt hat.

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat für sein Dezember-Heft ein beliebtes Weihnachtspräsent Labortests unterzogen: Parfüm. 25 Duftwässer aus den unterschiedlichsten Geschäften und in einer Preisklasse zwischen vier und 70 Euro haben die Tester untersucht. Und das Ergebnis fällt sehr bescheiden aus. Lediglich drei Naturkosmetik-Produkte erreichten ein „sehr gut“ – am anderen Ende der Skala stehen elf „ungenügende“ Produkte.

Öko-Test ließ die Parfüms auf allergisierende Duftstoffe untersuchen. Ebenso auf künstlichen Moschusduft und Cashmeran, die sich dem Verbrauchermagazin zufolge im menschlichen Fettgewebe anreichern. Zudem wurde geprüft, ob die Hersteller in den Parfüms problematisches Diethylphthalat (DEP) eingesetzt haben. Dieses dient zur Vergällung von Alkohol und zur Stabilisierung des Duftes. Wurde einer dieser Stoffe gefunden, wurde abgewertet. Je mehr problematische Stoffe, desto schlechter die Note.

Fragwürdige Duftstoffe

In fast allen Parfüms stecken Duftstoffe, die Allergien auslösen können. Darunter fünfmal Lyral, für das die EU-Kommission voraussichtlich bald ein Verbot vorschlagen werde, wie Öko-Test berichtet. Zudem fand das Labor in elf Parfüms künstlichen Moschusduft und in acht Cashmeran. Sechs Produkte enthielten Lilial. Eine neue wissenschaftliche Bewertung habe gezeigt, dass dieser Dufstoff in Tierversuchen das Fortpflanzungssystem schädige, so Öko-Test. In 15 der Parfüms steckten überdies bedenkliche UV-Filter, für die es Hinweise gibt, dass sie wie ein Hormon wirken.

Schmales Mittelfeld

Am Ende bestanden nur drei Naturkosmetik-Düfte mit der Bestnote: Melvita L’Or Bio, Mytao Mein Bioparfum Drei und Speick Natural Fresh. Ein „gut“ wurde im Test der 25 Flacons übrigens nicht vergeben – nur fünf Produkte erreichten noch ein „befriedigend“: Neben dem Naturkosmetik-Parfüm Farfalla Marala Natural, waren dies Florascent Olong, Guerlain La Petite Robe Noir, Jo Malone Peony & Blush Suede und My Burberry.

Erhöhte DEP-Gehalte

Ein weiteres Bio-Parfüm musste hingegen ein „mangelhaft“ einstecken: Acorelle Extraits d’ Émotions Tea Garden, ein zertifiziertes Produkt, wie einen erhöhten DEP Gehalt auf. Und in Naturkosmetik habe dieser Stoff wahrlich nichts zu suchen, so Öko-Test. Zudem bewirbt der Hersteller sein Produkt ausdrücklich als „phthalatfrei“. Anbieter Laboratoire Odysud ließ sein Parfüm nach der Konfrontation mit dem Ergebnis ebenfalls auf DEP testen - mit dem gleichen Ergebnis. Das Unternehmen vermutet deshalb, dass sein Parfüm über die Rohre in der Abfüllanlage kontaminiert wurde. Diese sollen nun ersetzt werden.

Stark erhöhte DEP-Werte fanden die Tester zudem in Paco Rabanne Lady Million und im That’s me! by Helene Fischer. Hier bündelten sich die Abwertungen, so dass sie am Ende mit „ungenügend“ durchfielen. Das gleiche Schicksal ereilte übrigens unter anderem 007 for Woman, Boss Ma Vie Pour Femme, Georgio Armani Si,  Jil Sander Sun und Yves Saint Laurent Black Opium.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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