GESUNDHEITSBERICHT 2015

Große Mehrheit der Bürger fühlt sich gesund

Berlin - 03.12.2015, 14:15 Uhr

Die meisten Deutschen fühlen sich fit. (Foto: Halfpoint/Fotolia)

Die meisten Deutschen fühlen sich fit. (Foto: Halfpoint/Fotolia)


Die große Mehrheit der Bundesbürger schätzt ihre Gesundheit als gut oder sehr gut ein. Die Sterblichkeitsraten bei Krebs- und Herzerkrankungen sinken. Allerdings steigt die Zahl der altersbedingten Diabetes-Erkrankungen. Das sind Kernaussagen des neuen Gesundheitsreports 2015.

Welche Faktoren beeinflussen die Gesundheit? Wie steht es um Prävention und Gesundheitsförderung? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Bericht „Gesundheit in Deutschland“, den das Bundesministerium für Gesundheit und das Robert Koch-Institut am Donnerstag vorgestellt haben. Laut Bericht schätzen insgesamt etwa drei Viertel der Frauen und Männer ihren Gesundheitszustand als „gut“ oder „sehr gut“ ein. In der Tendenz zeigt sich damit seit dem ersten Gesundheitsbericht 1998 eine Verbesserung der subjektiven Gesundheit, insbesondere auch in den höheren Altersgruppen.

Zudem gibt es kaum noch Unterschiede in der Gesundheit, dem Gesundheitsverhalten und der  Gesundheitsversorgung zwischen alten und neuen Bundesländern: Die Lebenserwartung in Deutschland ist nahezu gleich hoch (Mittlere Lebenserwartung der Frauen bei Geburt 82,7 Jahre, bei Männern 77,7 Jahre). Der Bericht stellt außerdem fest, dass die Sterblichkeitsraten für die meisten Krebsarten sowie die Sterblichkeit an Koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind. Auch der Anteil der Jugendlichen, die rauchen, ist seit 2004 kontinuierlich gesunken.

Soziale Lage hat großen Einfluss

Gesundheit und Versorgung in Deutschland werden aber nach wie vor von zwei großen Entwicklungen bestimmt: dem demografischen Wandel und dem starken Einfluss der sozialen Lage. So haben zum Beispiel Männer mit hohem Einkommen eine um elf Jahre höhere Lebenserwartung als Männer mit sehr niedrigem Einkommen.

Der Bericht stellt weiter fest, dass nichtübertragbare, chronische Krankheiten das Krankheitsgeschehen dominieren. So hat die Zahl der bekannten Diabeteserkrankungen seit 1998 zugenommen, ein Drittel dieses Anstiegs wird auf die demografische Alterung zurückgeführt. Bei 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren (rund 4,6 Millionen) wurde ein Diabetes mellitus diagnostiziert, bei zwei Prozent der Erwachsenen (1,3 Millionen) besteht ein unerkannter Diabetes mellitus. Zusammen mit der Altersgruppe der über 80-Jährigen ergibt dies in etwa eine Gesamtzahl von 6,7 Millionen Personen mit einem bekannten oder unerkannten Diabetes mellitus in Deutschland.

Mit dem neuen Bericht „Gesundheit in Deutschland“ liegt nach 1998 und 2006 zum dritten Mal eine umfassende Darstellung zu Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Deutschland vor. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe kommentierte den Bericht wie folgt: „Unser Ziel ist, dass sich alle Menschen in unserem Land unabhängig von Wohnort und Geldbeutel auch in Zukunft auf eine hochwertige medizinische Versorgung verlassen können. Dazu müssen wir neue Herausforderungen rechtzeitig erkennen und schnell, zielgerichtet und nachhaltig darauf reagieren. Der Bericht ‚Gesundheit in Deutschland‘ ist dafür eine ganz wichtige Grundlage.“


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