Rote-Hand-Brief

Unter Crizotinib auf Symptome von Herzinsuffizienz achten

14.10.2015, 17:26 Uhr

Crizotinib von Pfizer: Gewarnt wird vor schweren, manchmal tödlich verlaufenden Fällen von Herzinsuffizienz. (Bild: daz.online bzw. Bilderbox)

Crizotinib von Pfizer: Gewarnt wird vor schweren, manchmal tödlich verlaufenden Fällen von Herzinsuffizienz. (Bild: daz.online bzw. Bilderbox)


Bei Patienten, die mit dem ALK-Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitor Crizotinib (Xalkori®) von Pfizer behandelt werden, sind mehrere Fälle von schwerer Herzinsuffizienz aufgetreten, manche endeten tödlich.

Der Pharmahersteller Pfizer informiert in einem Rote-Hand-Brief über neue Empfehlungen zur Anwendung des ALK-Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitors Crizotinib (Xalkori®). Gewarnt wird vor schweren, manchmal tödlich verlaufenden Fällen von Herzinsuffizienz bei Patienten mit einem anaplastischen Lymphomkinase(ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, die mit Crizotinib behandelt wurden.

Seit der Einführung von Crizotinib im November 2012 wurden rund 14.700 Patienten mit Crizotinib behandelt (Stand: Februar 2015). Bei 40 Patienten wurde über eine Herzinsuffizienz berichtet, die meistens während des ersten Monats der Crizotinib-Therapie auftrat. 15 Fälle verliefen tödlich. In sieben Fällen verschwanden die Symptome der Herzinsuffizienz nach Absetzen von Crizotinib, und in drei dieser Fälle traten die Symptome wieder auf, nachdem Crizotinib wieder eingenommen wurde.

Therapieabbruch erwägen

Da die Fälle von Herzinsuffizienz bei Patienten mit oder ohne vorbestehende Herzerkrankungen aufgetreten sind, sollte bei allen Patienten, die Crizotinib erhalten, auf Anzeichen und Symptome von Herzinsuffizienz geachtet werden. Dazu zählen Dyspnoe, Ödem oder rasche Gewichtszunahme durch Flüssigkeitsretention. Falls diese Symptome beobachtet werden, muss eine Unterbrechung, eine Dosisreduktion oder ein Therapieabbruch in Betracht gezogen werden.

In die Fachinformation von Xalkori® werden unter „4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und unter „4.8 Nebenwirkungen“ entsprechende Hinweise aufgenommen.


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