PTA-Ausbildung

BVpta: Von längerer Ausbildung würden alle profitieren

Berlin - 29.09.2015, 10:30 Uhr

Die PTA-Ausbildung muss aufgefrischt werden - aber welcher Weg ist der beste? (Foto: contrastwerkstatt/Fotolia)

Die PTA-Ausbildung muss aufgefrischt werden - aber welcher Weg ist der beste? (Foto: contrastwerkstatt/Fotolia)


Die Novellierung der PTA-Ausbildung steht auf der politischen Agenda. Der Bundesverband pharmazeutisch technischer AssistentInnen (BVpta) fordert, sie um ein halbes Jahr auf insgesamt drei Jahre zu verlängern. Er untermauert seine Forderung mit dem Ergebnis einer Umfrage unter Lehrkräften an PTA-Schulen: Im Frühjahr sprachen sich von 116 befragten Lehrern fast 70 Prozent für eine Verlängerung aus.

Die Umfrage zeige, dass eine deutliche Mehrheit der Lehrkräfte die Initiative des BVpta zur Novellierung und Verlängerung der PTA-Ausbildung unterstütze, so der Verband. Nimmt man die Umfrageergebnisse genauer unter die Lupe, ist zu sehen, dass die Gegner der Verlängerung hierfür fast ausschließlich finanzielle Gründe anführen: Ein halbes Jahr mehr sei weder von Schülern noch durch die schulischen Träger finanzierbar. Der Hauptanteil der ablehnenden Lehrkräfte stammt dabei aus Nordrhein-Westfalen – das bekannt ist für seine Finanzierungsmisere bei der PTA-Ausbildung. Gäbe es tragbare Finanzierungslösungen durch Bund oder Länder und würden Schüler und Träger entlastet, so bröckelt das Lager der Skeptiker. Als erforderlich wird die längere der Ausbildungszeit vor allem wegen der sich wandelnden Anforderungen in der Berufspraxis gesehen. Eine Umverteilung der Fächer und die Ergänzung zeitgemäßer, praxisorientierter Ausbildungsinhalte sollen dem nach Meinung der Lehrer künftig Rechnung tragen. Dazu sollte am besten ein weiteres halbes Schuljahr vor dem bisherigen sechsmonatigen Berufspraktikum stattfinden.

Positionen überdenken!

„Das klare Votum der Lehrkräfte an PTA-Schulen pro 3jährige Ausbildung kann weder von der ABDA, noch der Politik ignoriert werden“, erklärt hierzu Sabine Pfeiffer, Bundesvorsitzende des BVpta.  „Wir appellieren daher an die Vertreter aus der Gesundheitspolitik und Apothekerschaft, ihre Positionen zu überdenken und nun endlich die richtigen Weichen für bessere PTA-Ausbildungsbedingungen und für mehr Kompetenzen in der Berufsausübung für PTA zu stellen.“ Pfeiffer ist überzeugt: Davon würden alle profitieren.

Eine staatliche Unterstützung der Gebühren bei dreijähriger PTA-Ausbildung würde jungen Menschen eine neue attraktive, finanzierbare und qualifiziertere Perspektive für den PTA-Beruf eröffnen. Da PTA-Schulen nicht mehr vom Aus bedroht wären, wäre der dringend benötigte Fachkräftenachwuchs zur Arzneimittelversorgung sichergestellt. Die Apotheker würden durch länger ausgebildetes Fachpersonal mehr entlastet - und könnten zudem ihre Rentabilität steigern, argumentiert der BVpta.

Pfeiffer schlussfolgert: „Für eine weitere Ablehnung des dreijährigen Ausbildungskonzeptes durch die ABDA gibt es keine Rechtfertigung. Eine gemeinsame Zielsetzung und Position in dieser Sache wäre die logische Konsequenz". Sie forderte gleichzeitig Bund und Länder auf, sich nicht nur inhaltlich mit der dringend notwendigen Reform von PTA-Berufsgesetz und PTA-Ausbildung zu befassen, sondern sich ebenso in eine tragfähige Finanzierungslösung der notwendigen Ausbildungsverlängerung einzubringen.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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