Medienbericht

Patentangriff auf Kassenschlager Xarelto

Frankfurt/Berlin - 18.09.2015, 09:10 Uhr

Bayer muss sich in den USA gegen Patentangriffe auf seinen Kassenschlager Xarelto wehren. (Bild: Bayer)

Bayer muss sich in den USA gegen Patentangriffe auf seinen Kassenschlager Xarelto wehren. (Bild: Bayer)


Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer muss sich einem Pressebericht zufolge in den USA gegen Patentangriffe auf seinen Kassenschlager Xarelto wehren. Der Nachahmerspezialist Sigmapharm habe bei der US-Gesundheitsbehörde Federal Drug Administration (FDA) einen Eilantrag zur Zulassung eines Generikums für den Blutgerinnungshemmer gestellt, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) unter Berufung auf eigene Informationen. Eine Bayer-Sprecherin habe der Zeitung die Information bestätigt, hieß es.

Xarelto ist in der Vorbeugung gegen Schlaganfall erst seit rund vier Jahren zugelassen, in dieser Zeit aber bereits zum Star in Bayers Medikamentenportfolio aufgestiegen. Im vergangenen Jahr machte Bayer mit dem Präparat 1,7 Milliarden Euro Umsatz – rund drei Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Ein Händler bezeichnete den Bericht am Morgen daher auch als schlechte Nachricht – unabhängig vom tatsächlichen Ausgang des Antragsverfahrens.

Laut dem Artikel hat sich eine Reihe von Herstellern auf Anträge dieser Art spezialisiert. Sie hoffen offenbar darauf, dass der Patenthalter teure Prozesse scheut und eine außergerichtliche Einigung anstrebt. Das habe Bayer etwa bei einem Streit um die Verhütungspille Yasmin vor Jahren selbst schon erfahren. Resultat war eine regionale Exklusivvereinbarung für den Yasmin-Vertrieb zwischen Bayer und dem damaligen Patentanfechter Barr, der heute zur israelischen Ratiopharm-Mutter Teva gehört.

Betroffen von Patentanfechtungen ist auch der drittgrößte deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim mit seinem Schlaganfallmittel Pradaxa, das zuletzt 1,2 Milliarden Euro Jahresumsatz erzielte. Die Bundesregierung kritisierte jüngst, dass die GKV-Ausgaben für Blutgerinnungshemmer in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen seien: Lagen sie 2008 noch bei 68,5 Millionen Euro, erhöhten sie sich mit dem Markteintritt neuer Mittel wie Xarelto, Pradaxa und Eliquis (Bristol Myers Squibb) auf 675,4 Millionen Euro in 2014. 


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2 Kommentare

Xarelto

von Andrea Czech am 20.02.2017 um 18:41 Uhr

Mein Mann ist im November 2016 an massiven ,unerklärlichen Blutungen, gestorben. Einfach verblutet und keiner konnte was dagegen tun. Er hat auch Xarelto genommen.
Gruß
A.Czech

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xarelto

von DI Karin Zenker am 07.01.2016 um 17:04 Uhr

Auch ich hatte eine massive Gehirnblutung nach Einnahme von Xarelto...
Gruß
DI Karin Zenker

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