VdeH-Prognose

E-Zigaretten ersetzen Nikotinersatzprodukte

Berlin - 25.06.2015, 16:15 Uhr

Der VdeH prophezeit: Nikotinersatzprodukte werden immer unwichtiger. (Foto: tibanna79/Fotolia)

Der VdeH prophezeit: Nikotinersatzprodukte werden immer unwichtiger. (Foto: tibanna79/Fotolia)


Im Jahr 2014 waren die weltweit erzielten Umsätze mit E-Zigaretten erstmals höher als die Umsätze mit Nikotinersatzprodukten. Dies berichtet der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) unter Verweis auf eine Untersuchung der Marktforschungsgruppe Euromonitor hin. Der Verbandsvorsitzende Dac Sprengel prophezeit daher, dass die Bedeutung von Nikotinersatzprodukten künftig immer weiter abnehmen wird.

Weiterhin gehen die Meinungen, wie (un-)gefährlich der E-Zigaretten-Konsum ist, auseinander. Es gibt Experten, die eindringlich davor warnen, aber ebenso Verteidiger der dampfenden Variante zum Tabakrauchen. Um Kinder und Jugendliche besser vor möglichen Gefahren zu schützen, soll noch in diesem Jahr der Verkauf der Produkte – ob mit Nikotin oder ohne – an Minderjährige verboten werden, kündigte Bundesjugendministerin Manuela Schwesig (SPD) an. Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) will außerdem nikotinfreie E-Zigaretten den nikotinhaltigen gleichstellen.

Gleichwohl setzen Konsumenten inzwischen verstärkt auf die elektronische Variante: Laut der Euromonitor-Untersuchung wurden im letzten Jahr etwa sechs Milliarden US-Dollar im E-Zigaretten-Markt umgesetzt. Für 2019 prognostiziere Euromonitor einen weltweiten Umsatz von 19 Milliarden USD, erklärt der VdeH. Kein Zufall, findet VdeH-Vorsitzende Sprengel: Die E-Zigarette sei einfach die die beste Alternative zur Tabakzigarette. „Nikotinersatzprodukte sind in der Wirksamkeit deutlich eingeschränkt und ihre Bedeutung wird in den kommenden Jahren immer weiter zurückgehen.“

Schon heute seien ein Zehntel aller Raucher in Deutschland auf die E-Zigarette umgestiegen, führt er weiter aus. Innerhalb der nächsten sechs Jahre werde vermutlich die Hälfte aller Tabakraucher wechseln. „Dies hat eine enorme Bedeutung für die Volksgesundheit“, betont Sprengel. Bei aller Verteidigung des Produktes an sich unterstützt sein Verband die aktuellen Pläne der Regierung zum Schutz von Minderjährigen: Die einzige Zielgruppe für E-Zigaretten seien erwachsene Raucher, die eine deutlich weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette suchen, erklärte er bereits. Sie hätten „in den Händen von Kindern und Jugendlichen nichts zu suchen“.

 


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