AOK Nordost

AOK hält an Berliner Zyto-Ausschreibung fest

03.06.2015, 10:05 Uhr

Die nächste Zytostatika-Ausschreibung der AOK-Nordost ist veröffentlicht. (Foto: ABDA)

Die nächste Zytostatika-Ausschreibung der AOK-Nordost ist veröffentlicht. (Foto: ABDA)


Berlin - Die AOK Nordost hat für Berlin erneut die ambulante Zytostatika-Versorgung ausgeschrieben. Abermals wurde die Stadt dafür in 14 Gebietslose aufgeteilt: Eins für jeden der zwölf Berliner Bezirke und zwei für Dispensaire-Einrichtungen. Für jedes Los wird eine Apotheke zur exklusiven Belieferung der AOK-versicherten Krebspatienten gesucht. Es ist bereits die vierte Ausschreibung dieser Art in Folge.

Nach wie vor sind Ausschreibungen im Bereich der Versorgung mit parenteralen onkologischen Zubereitungen die Ausnahme. Berlin machte hier 2010 den Anfang – doch Nachahmer gab es kaum. Die AOK Hessen folgte mit dem Versuch, das Modell in einem Flächenland zu etablieren. Hier war der Weg allerdings steiniger als in Berlin. Die Ausschreibung zog diverse Gerichtsverfahren nach sich, eine Entscheidung des Bundessozialgerichts steht an. Die Rechtsfrage, die im Raum steht: Dürfen auch Apotheken ohne Vertrag der Kasse weiterhin Patienten mit Zyto-Zubereitungen versorgen? Geht das Recht des Patienten, seine Apotheke frei zu wählen, der exklusiven Ausschreibung vor? Die AOK Hessen hat auf solche Apotheken mit Nullretaxationen reagiert – und so landeten mehrere Fälle vor Gericht, die aber noch nicht rechtskräftig entschieden sind.

In Berlin geht die Versorgung durch die Vertragsapotheken hingegen seit einigen Jahren recht lautlos vonstatten. Die letzten Verträge der dritten Ausschreibung waren bis zum 30. November 2015 verlängert worden. Mit der aktuellen Ausschreibung werden neue Partner ab 1. Dezember 2015 gesucht. Erneut soll die Vertragslaufzeit ein Jahr betragen – mit Verlängerungsoption. Die Apotheken haben nun bis zum 14.Juli, 7:30 Uhr Zeit ihr Angebot abzugeben.

 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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