Nordrhein-Westfalen

Warnstreiks bei Pharmagroßhändlern

21.05.2015, 09:45 Uhr

Heute Vormittag streikt in NRW der Pharmagroßhandel. (Foto: Trueffelpix/Fotolia)

Heute Vormittag streikt in NRW der Pharmagroßhandel. (Foto: Trueffelpix/Fotolia)


Berlin - Nicht nur die Bahn streikt: In mehreren Betrieben des nordrhein-westfälischen Pharmahandels hat die Gewerkschaft ver.di heute mit Beginn der Frühschicht zu Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen finden bei Phoenix Pharmahandel in Bielefeld, Herne und Köln, bei Alliance Healthcare in Köln und bei Sanacorp in Düsseldorf statt. „Die Kunden werden nichts merken“, erklärte jedoch Viktor Petje von ver.di, der die Kölner Streiks begleitet. Spätestens heute Mittag sollen die Streiks beendet sein.

Bei Phoenix in Bielefeld sind derzeit rund 45 Streikende vor den Toren der Großhandlung, seit 7 Uhr morgens ist hier der Warnstreik ausgerufen. Doch um 10 Uhr soll der Betrieb wieder laufen, hieß es seitens eines ver.di-Vertreters. Bei Sanacorp sollen sich dpa zufolge 100 Mitarbeiter am Warnstreik beteiligen. Allerdings soll in allen pharmazeutischen Großhandlungen der Spuk schon bald wieder beendet sein.

„Wir müssen dem Arbeitgeberverband zeigen, dass wir uns nichts gefallen lassen“, so Petje gegenüber DAZ.online. Es geht um den Tarifvertrag für den Groß- und Außenhandel in NRW. Die zweite Verhandlungsrunde ist gerade gescheitert. „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber ist völlig unzureichend“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. Eine Anhebung der Löhne und Gehälter um zwei Prozent im ersten und 1,5 Prozent im zweiten Jahr entspreche nicht der wirtschaftlichen Entwicklung im Groß- und Außenhandel NRW.

„Die Beschäftigten haben für ihre tägliche gute Arbeit eine spürbare Erhöhung der Realeinkommen und damit eine deutliche Steigerung ihrer Kaufkraft verdient“, so Zimmer. ver.di fordert 5,5 Prozent, mindestens 140 Euro mehr Gehalt und Lohn. Die Ausbildungsvergütungen sollen ebenfalls um 5,5 Prozent angehoben werden. Die Laufzeit der neuen Tarifverträge soll zwölf Monate betragen.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 10. Juni anberaumt. Bei ver.di ist man kampfeslustig – der heutige Warnstreik sei erst ein Anfang, sagte Petje. Allerdings ist es nicht zwingend, dass die nächsten Streiks wieder im Pharmahandel stattfinden. Es geht schließlich um den Tarifvertrag für alle Groß- und Außenhändler.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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