„Schmusekurs“ beenden

BVDAK fordert Klartext von ABDA

24.03.2015, 10:30 Uhr

Verhältnis zu den Kassen: Der BVDAK-Vorsitzende Hartmann erwartet von der ABDA klare Ansagen. (Foto: DAZ/diz)

Verhältnis zu den Kassen: Der BVDAK-Vorsitzende Hartmann erwartet von der ABDA klare Ansagen. (Foto: DAZ/diz)


Berlin – Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Apothekenkooperationen (BVDAK), fordert von der ABDA, im Hinblick auf das Verhältnis Apotheker-Krankenkassen endlich Klartext zu reden. Die jüngste Aussage der neuen ABDA-Geschäftsführerin Wirtschaft, Claudia Korf, im Interview mit der „Pharmazeutischen Zeitung“, zwischen Kassen und Apotheken laufe zur Zeit „wenig schief“, sei „nicht nur realitätsfern, sondern auch eine Ohrfeige für jeden Apotheker, der tagtäglich mit den Krankenkassen Kämpfe austrägt“, betont er.

Es stelle sich die Frage, so Hartmann in einer Mitteilung, warum die ABDA-Vertreterin nicht Klartext rede. Schließlich sei den Apothekern durch die Einführung der Rabattverträge viel Arbeit entstanden, für die sie nie entlohnt, geschweige denn an den Einsparungen beteiligt worden seien. Die Erhöhung des Fixzuschlags für Rx-Arzneimittel stehe schon lange aus und auch das Thema Null-Retax „bringe jeden Apotheker auf die Palme“. Vor diesem Hintergrund sei es „hohle berufspolitische Lyrik, von Burgfrieden zu sprechen“.

Im BVDAK fragt man sich, wie eine erfolgreiche wirtschaftliche Interessenvertretung gelingen kann, wenn eine Legendenbildung „von der ziemlich heilen Welt der Kassenpolitik gegenüber den Apothekern aufgebaut wird“. Zuletzt auf der Interpharm in Hamburg seien sich die Fachleute – an der Spitze der DAV-Vorsitzende Fritz Becker – einig gewesen, betont Hartmann, dass nur durch ein angemessenes Honorar im System die ökonomische Basis für Apotheken gesichert werden könne. Dies lehnten die gesetzlichen Kassen aber bisher ab.

„Der Apotheker will sich einfach nicht daran gewöhnen, für Arbeit nicht angemessen entlohnt zu werden – eine der Hauptrollen im Gesundheitsmarkt zu spielen, aber wie ein Statist entlohnt und behandelt zu werden“, so Hartmann. Das sei im Bereich der Heilberufe einzigartig. In Sachen Honorierung erwartet der BVDAK von der ABDA daher endlich Erfolgsmeldungen. Von der Politik erwartet der Verband indes, dass die Apotheker mit ins Boot geholt werden – etwa beim im E-Health-Gesetz vorgesehenen Medikationsplan. Die Rolle, die dem Arzneimittelspezialisten Apotheker dabei zukommen solle, bleibe bislang vollkommen offen. „Wir fordern, dass Ärzte und Apotheker gemeinsam die Medikationspläne erstellen und anpassen. Dabei muss auch über eine gerechte Vergütung verhandelt werden.“


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