DAZ.online-Umfrage-Ergebnis

„Pille danach“: Beratungspauschale statt Billigpreise

20.03.2015, 16:10 Uhr

Billigpreise für die "Pille danach" sind derzeit nicht im großen Stil geplant (Foto: HRA)

Billigpreise für die "Pille danach" sind derzeit nicht im großen Stil geplant (Foto: HRA)


Stuttgart – Karnevalssonderaktion, Wiesnspezial oder eine angemessene Beratungspauschale… alles wäre möglich für die „Pille danach“. Denn mit der Rezeptpflicht der Notfallkontrazeptiva ist auch die Preisbindung gefallen. Zumindest die Sorge, die Präparate könnten zum Billigpreis verschleudert werden, scheint unbegründet. So plant nur ein ganz kleiner Teil (0,93%) der Teilnehmer an unserer Umfrage Aktionspreise oder Sonderangebote. Die meisten halten sich an die Preisempfehlung oder verlangen sogar mehr.

Immerhin 35,66 Prozent der 429 Teilnehmer unsrer DAZ.online-Umfrage „ellaOne®: Welchen Preis nehmen Sie?“ plant, sich die Beratung zur „Pille danach“ vergüten zu lassen. Sie wollen auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers noch eine Beratungspauschale aufschlagen. Der größte Teil (52,99%) jedoch will sich an die Empfehlung des Herstellers halten. In diesen Apotheken wäre also ellaOne® derzeit für knapp 30 Euro zu haben. 8,62 Prozent gaben an, den alten Rx-Preis zu verlangen. Der liegt bei etwas über 35 Euro. Nicht einmal 3 Prozent der Befragten wollen weniger verlangen, als der Hersteller vorgibt, sei es im Rahmen von Sonderaktionen oder Aktionspreisen (0,93%) oder mit einem Verkaufspreis, der generell unter der Preisempfehlung liegt (1,86%).

Auch seitens des Herstellers HRA Pharma ist man nach Aussage des Geschäftsführers Klaus Czort  bestrebt, die Preise etwa in dem Bereich zu halten, wo sie sind. Man plane nicht die „Pille danach“ über den Preis attraktiv zu machen, hatte er sich im Vorfeld des Switches gegenüber der DAZ im Interview geäußert. Es solle Notfallkontrazeption bleiben, die man – wenn überhaupt – einmal im Leben in Anspruch nehme und dann spiele der Preis auch keine große Rolle. Die „Pille danach“ über den Preis attraktiv zu machen, sei genau der falsche Weg, so Czort. Eine Einschätzung, die die Apotheker zumindest laut unserer Umfrage zu teilen scheinen.


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