1. Brandenburgischer Apotheker- und Ärztetag

Mehr Verständnis füreinander

Potsdam/Berlin - 13.05.2014, 09:49 Uhr


Letztes Wochenende fanden in Potsdam rund 250 Pharmazeuten und Mediziner zu einer gemeinsamen Fortbildung zusammen. Das Thema: „Sichere patientenorientierte Versorgung mit Arzneimitteln“. Landesapotheker- und Landesärztekammer Brandenburg hatten diesen 1. Brandenburgischen Apotheker- und Ärztetag ins Leben gerufen – beide Seiten werteten die Veranstaltung anschließend als vollen Erfolg.

Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, hatte 2012 die Idee einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung. „Die gesundheitliche Betreuung der Patienten stellt an die freien Heilberufe Apotheker und Arzt immer höhere Anforderungen. Beide Berufsgruppen müssen noch enger zusammenrücken, um die optimale Versorgung der Patienten auch weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten“, erklärte er schon im Vorfeld der Veranstaltung. Gerade im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit sei die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker wichtig, um etwa Fragen zur Einnahmetreue oder Polypharmakotherapie abzustimmen sowie mögliche Wechselwirkungen zu klären und gegebenenfalls zu verhindern.

Bei seinen ärztlichen Kollegen stieß Dobbert mit seiner Idee auf Interesse. Zwar haben beide Berufsgruppen im Alltag mit viel Bürokratie zu kämpfen – und dabei ihre jeweils eigenen Probleme. Stets spannungsfrei ist das Miteinander dabei nicht. Doch eine gute Abstimmung zwischen Arzt und Apotheker zum Wohle der Patienten sollte selbstvertändlich sein. Und so suchten in Brandenburg die beiden Heilberufe den Schulterschluss. Für Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, bot der 1. Brandenburgische Apotheker- und Ärztetag die geeignete Plattform für einen gemeinsamen Austausch.  

In den verschiedenen Vorträgen ging es unter anderem um Rückmeldungen von Apothekern in Arztpraxen – sind sie erwünscht oder gefürchtet? Auch der Umgang mit Entlassungsmedikationen aus dem Krankenhaus oder Medikamentenabhängigkeit wurde thematisiert, ebenso besondere Gefahren bei der Verordnung und Applikation. Es wurde rege und offen diskutiert, freuen sich die Initiatoren. „Ich bin hochzufrieden“, sagte Dobbert. Die gemeinsame Fortbildung hat aus Sicht der LAK Brandenburg zum gegenseitigen Verständnis beigetragen, Synergien freigesetzt und Lösungsansätze für gemeinsame Probleme bei der Versorgung mit Arzneimitteln gezeigt. Dobbert und Wolter sehen in der Veranstaltung die „Geburtsstunde“ für zukünftig regelmäßig stattfindende Tagungen dieser Art.

Für Dr. Reinhold Schrambke, Vorstand der Akademie für ärztliche Fortbildung, stand am Ende die Erkenntnis: Ärzte haben gelernt, dass es nicht immer leicht ist, Apotheker zu sein. Aber es sei auch nicht immer einfach, Arzt zu sein.


LAK Brandenburg/Kirsten Sucker-Sket


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