12. AOK-Ausschreibung

1119 neue Rabattverträge

Berlin - 09.12.2013, 17:02 Uhr


Die AOK-Gemeinschaft hat wieder zugeschlagen: Wie der AOK-Bundesverband mitteilt, sind die Zuschläge für die 12. Tranche der bundesweiten Arzneimittelrabattverträge erfolgt. Insgesamt wurden 104 Fachlose bezuschlagt, davon 21 im Drei-Partner-Modell und 83 im Ein-Partner-Modell. Die neuen Verträge starten zum 1. April 2014.

Die bisher umfangreichste Tranche der bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge umfasse insgesamt 1.119 Einzelverträge, so die AOK. Sie treten am 1. April 2014 in Kraft und laufen über zwei Jahre. Hauptsächlich handelt es sich um Verträge für die 93 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen der Ende März 2014 auslaufenden 7. Rabattvertragstranche. 23 Wirkstoffe wurden hingegen erstmals ausgeschrieben – ursprünglich waren es also 116 Substanzen. Für fünf Fachlose gab es keine Bieter, sieben Vergaben sind noch nicht abgeschlossen. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen der neuen Rabattrunde beziffert der AOK-Bundesverband auf rund 2 Milliarden Euro (Apothekenverkaufspreis).

Die Ausschreibung erfolgte erneut über acht regionale Gebietslose. Auf diese Weise sollte insbesondere mittelständischen Arzneimittelherstellern die Teilnahme am Bieterverfahren weiter erleichtert werden. Festzustellen ist allerdings, dass im Regelfall der Zuschlagsgewinner in einem Fachlos auch alle Gebietslose für sich gewann – wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel. So fanden sich etwa für das exklusiv ausgeschriebene Antiepileptikum Levetiracetam drei Rabattpartner: Die Bietergemeinschaft Winthrop/Sanofi gewann sechs Gebietslose, Hormosan und Heumann jeweils eins.

Für das Schilddrüsenpräparat Levothyroxin suchte die AOK Rabattpartner – dabei setzte sie auf das Mehrpartnermodell. Allerdings bekamen nur in drei der acht Gebietslose (AOK Bayern und AOK NordWest) drei Hersteller Zuschläge – in den übrigen sind es zwei (Aristo Pharma und die Bietergemeinschaft Winthrop/Sanofi).

Aktuell haben die elf AOKs 229 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen unter Rabattvertrag. Ab April 2014 sind es dann 248. „Wir rechnen für 2013 erstmals mit Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro durch unsere Arzneimittelrabattverträge“, erklärte Hermann. „Es ist deshalb richtig und wichtig, dass Union und SPD laut Koalitionsvertrag an diesem erfolgreichen marktwirtschaftlichen Instrument der Ausgabensteuerung bei gleichzeitig umfassender Qualitätsorientierung festhalten“. Angesichts der unsicheren Finanzaussichten für die GKV sei es dringend erforderlich, die Rabattverträge „in ihrer Wirksamkeit zu stärken.“

Eine Übersicht der Zuschlagsempfänger finden Sie hier.


Kirsten Sucker-Sket