Abnehmen

Sildenafil lässt Hüftgold schmelzen

26.01.2013, 10:00 Uhr


Fettleibige Mäuse verlieren Gewicht, wenn sie über mehrere Wochen Sildenafil verabreicht bekommen. Das haben Forscher vor einiger Zeit entdeckt. Neuere Untersuchungen könnten dem Mechanismus auf die Spur gekommen sein.

Braunes mitochondrienreiches Fettgewebe wandelt Nahrungsenergie in Wärme um, im Gegensatz zum weißen, das die Energie speichert. Mittlerweile ist bekannt, dass nicht nur Säuglinge und Tiere, die Winterschlaf halten, braunes Fettgewebe besitzen, sondern auch Erwachsene. Folglich ist seine Genese sowohl de novo als auch aus weißem Fettgewebe, ein beliebter Ansatz für die Entwicklung neuer Antiadiposita. Weiße Adipozyten waren nach Behandlung mit dem Botenstoff cGMP, ähnlich wie braune, zur Thermogenese befähigt: sie waren zu "brown-like adipocytes" – beigen Adipozyten – geworden. Auch die gefäßerweiternde Wirkung von Sildenafil (Viagra®) wird über cGMP vermittelt. Durch Inhibition des abbauenden Enzyms Phosphodiesterase-5 steht mehr gefäßerweiterndes cGMP zur Verfügung. Bei den Sildenafil-behandelten Mäusen konnte ebenfalls beiges Fettgewebe nachgewiesen werden, das sich aus weißem cGMP-vermittelt gebildet hatte. Die cGMP-vermittelte Umwandlung von energiespeichernden weißen zu energieverbrauchenden beigen Adipozyten könnte ein vielversprechender Ansatz zur Entwicklung neuer Antiadiposita sein.

Quelle: Mitschke M, et al. FASEB J. 2013 Jan 9. [Epub ahead of print].


Julia Borsch


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