GKV-Finanzen im 1. bis 3. Quartal 2012

Rabattverträge dämpfen Arzneimittelausgaben

Berlin - 05.12.2012, 12:06 Uhr


Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr ist zufrieden: Auch nach Ablauf des dritten Quartals verbuchen die gesetzlichen Krankenkassen satte Überschüsse. Zusammen mit dem Gesundheitsfonds verfügen die Kassen nunmehr über ein Finanzpolster von rund 23,5 Mrd. Euro. Auch über die nur um 2 Prozent gestiegenen Arzneimittelausgaben kann sich Bahr kaum beschweren.

Nach den heute vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten vorläufigen Finanzergebnissen des 1. bis 3. Quartals 2012 haben die gesetzlichen Kassen einen Überschuss von rund 4,05 Mrd. Euro erzielt. Zusammen mit dem Gesundheitsfonds verfügten sie am Ende des 3. Quartals 2012 rechnerisch insgesamt über Finanzreserven in einer Größenordnung von rund 23,5 Mrd. Euro, davon rund 14 Mrd. Euro bei den Kassen und rund 9,5 Mrd. Euro beim Fonds.

Für Bahr belegen diese Zahlen zweierlei: Die gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsfonds stehen auf einem soliden finanziellen Fundament – und die für die Abschaffung der Praxisgebühr nötigen Finanzmittel sind vorhanden. Ohnehin können die durch den Wegfall der Praxisgebühr ab 2013 entstehenden Mehrausgaben der Krankenkassen über höhere Zuweisungen, die die Kassen aus Mitteln der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds in den Jahren 2013 und 2014  erhalten, kompensiert werden.  

Bahr würdigt auch, dass sich – nach langem Zögern – nunmehr auch große Kassen entschieden haben, an ihre Versicherten Prämien für das Jahr 2013 auszuzahlen. Allein davon würden mehr als 7 Millionen Mitglieder profitieren, so Bahr.

Die Leistungsausgaben der Krankenkassen stiegen in den ersten neun Monaten 2012 um 3,2 Prozent je Versichertem. Unterdurchschnittlich entwickelten sich damit die Arzneimittelausgaben. Nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr ging es nun um 2 Prozent nach oben. Dieser moderate Anstieg habe zwei wesentliche Ursachen, so das Bundesgesundheitsministerium: Zum einen verzeichneten die Krankenkassen durch die Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen Unternehmen erhebliche Entlastungen. Im Vergleich zum 1. bis 3. Quartal 2011 habe man diese Einsparungen von 1,09 Mrd. Euro um rund 310 Mio. Euro auf 1,40 Mrd. Euro erhöhen können. Daneben habe die Einführung neuer Festbeträge zu finanziellen Entlastungen beigetragen.

Nicht unerwähnt lässt das Ministerium auch, dass der aktuelle Zuwachs des gesamten Arzneimittelbereichs wieder im annähernd zweistelligen Bereich gelegen hätte, wenn es nicht immer noch den erhöhten Herstellerrabatt und das Preismoratorium gäbe.


Kirsten Sucker-Sket


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