Autoimmunerkrankungen

Belimumab gegen Lupus erythematodes

München - 18.08.2011, 11:59 Uhr


Seit Mitte Juli ist der neue monoklonale Antikörper Belimumab (Benlysta) zur Behandlung des systemischen Lupus erythematodes in Europa zugelassen. Er soll jetzt bei uns auf den Markt kommen.

Belimumab war bereits am 9. März 2011 von der FDA und am 12. Juli 2011 von den kanadischen Behörden zugelassen worden. Belimumab wird von GlaxoSmithKline und Human Genome Sciences, Inc. gemeinsam entwickelt und vermarktet.

Der neue humane monoklonale Antikörper ist als Zusatztherapie bei Erwachsenen mit aktivem Autoantikörper-positivem systemischen Lupus erythematosus indiziert, wenn diese trotz Standardtherapie eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen.

Belimumab erkennt und hemmt spezifisch die biologische Aktivität des B-Lymphozyten-Stimulators („BLyS“). BLyS ist ein natürlich vorkommendes lösliches Protein, das für die Heranreifung von B-Lymphozyten zu Plasma-Zellen erforderlich ist. Plasmazellen produzieren Antikörper, die dem Körper bei der Abwehr von Infektionen helfen. Belimumab hemmt die Bindung von BLyS an seinen Rezeptor auf B-Zellen einschließlich autoreaktiven B-Zellen und reduziert die Differenzierung von B-Zellen in Immunglobulin produzierende Plasmazellen.

Wahrscheinlich trägt bei Lupus und bestimmten anderen Autoimmunerkrankungen ein erhöhter BLyS-Spiegel zur Produktion von Autoantikörpern bei, die das körpereigene gesunde Gewebe attackieren und zerstören. Das Vorhandensein von Autoantikörpern scheint mit der Schwere der Krankheit zu korrelieren. Belimumab kann den Autoantikörperspiegel bei systemischem Lupus erythematodes reduzieren und die Krankheitsaktivität mindern.

Quelle: Presseinformationen der GlaxoSmithKline GmbH, München.


Dr. Bettina Hellwig