Halbjahresbilanz Sanacorp

Sanacorp rutscht im 2. Quartal in die roten Zahlen

München - 12.08.2011, 11:36 Uhr


Die Sparpolitik der Bundesregierung im Arzneimittelbereich hat auch die Sanacorp Pharmahandel GmbH im ersten Halbjahr 2011 kräftig gebeutelt: Im zweiten Quartal rutschte der Großhändler mit knapp 1,5 Millionen Euro in die roten Zahlen.

„Während die Belastungen aus der gestiegenen Wettbewerbsintensität in Frankreich und Belgien durch Umsatzanstiege nahezu vollständig ausgeglichen werden konnten, führte das in Deutschland zum Jahresbeginn in Kraft getretene Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) zu einer deutlichen Eintrübung der Ertragssituation bei der auf diesem Markt tätigen Sanacorp Pharmahandel GmbH“, heißt es im aktuellen Halbjahresbericht 2011 der Sanacorp Pharmaholding AG.

 Insbesondere im zweiten Quartal 2011 hätten die Belastungen ein Niveau erreicht, das durch „innerbetriebliche Einspar- und Optimierungsmaßnahmen nicht mehr kompensiert werden konnte“. Trotz der massiven Belastungen auf dem deutschen Markt gehe der Vorstand der Sanacorp Pharmaholding AG davon aus, dass die operativen Gesellschaften in der Lage seien, auch für das Geschäftsjahr 2011 Ausschüttungen auf Vorjahresniveau (knapp 10 Millionen Euro) an den Mutterkonzern Sanastera S.p.A. zu tätigen. Der Grund: Der Großhandel in Frankreich und Belgien ist trotz ebenfalls härterer Rahmenbedingungen in der Lage die Ertragssituation zu stabilisieren.

Im Laufe des zweiten Quartals habe sich die Ertragslage der Sanacorp Pharmahandel in Deutschland weiter eingetrübt. Mit 1,82 Milliarden Euro lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp 40 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Aufgrund der harten Wettbewerbslage sei eine Weitergabe der AMNOG-Belastungen an die Apothekenkunden nicht möglich gewesen. Teilweise sei der Großhändler gezwungen, „betriebswirtschaftlich kaum zu rechtfertigende Rabatte“ zu gewähren. Somit sank der Überschuss im ersten Halbjahr von 8,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 371.000 Euro.

Die Rohertragsmarge im ersten Halbjahr habe sich von 5,6 auf 5,51 Prozent verringert. Darüber hinaus seien die sonstigen Erträge aufgrund geringerer Einnahmen aus dem den Apotheken berechneten Leistungsbeitrag ebenfalls gesunken. „Insgesamt betrachtet konnten die Ertragseinbußen im Kerngeschäft im zweiten Quartal 2011 durch innerbetriebliche Einsparungen nicht mehr kompensiert werden“, heißt es im Halbjahresbericht.


Lothar Klein