52 Apothekenschließungen

Becker: Zwangsabschlag muss reduziert werden

Berlin - 18.06.2011, 16:53 Uhr


Die Apotheken in Deutschland bekommen den seit Jahresbeginn erhöhten Apothekenabschlag deutlich zu spüren – viele geraten in Existenznot. Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands (DAV) mussten im 1. Quartal 2011 bereits 52 Apotheken schließen.

Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres um gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Apotheken haben dazu maßgeblich beigetragen – insbesondere durch die Anhebung des Zwangsabschlags von 1,75 auf 2,05 Euro pro abgegebener Arzneimittelpackung.  303 Mio. Euro haben die Apotheken im ersten Quartal 2011 bereits an die Kassen gezahlt – im Vergleichszeitraum 2010 waren es 257 Mio. Euro. Die Kassen sparten damit 46 Mio. Euro.

Zusätzlich, so der DAV, werden die Apotheken vom Pharmagroßhandel belastet. Dieser reiche die eigentlich durch ihn zu leistenden Sparbeiträge an die Apotheken durch. Weitere Belastungen entstünden durch geringere Umsätze in der Selbstmedikation sowie durch deutlich höhere Kosten, verursacht etwa durch den von den Arzneimittelrabattverträgen ausgelösten Mehraufwand in der Apotheke. Die sinkenden Roherträge und Betriebsergebnisse bringen die Apotheken zunehmend in Bedrängnis.

„Während die Kassen für ihre Verwaltung erneut deutlich mehr ausgeben, wird die Arzneimittelversorgung durch die Apotheke abgewürgt“, erklärte der DAV-Vorsitzender Fritz Becker. „Wir fordern vom Gesetzgeber deshalb, den Zwangsabschlag umgehend wieder auf das alte Maß von 1,75 Euro zu reduzieren.“


Kirsten Sucker-Sket