Gesetzliche Krankenkasse

Zusatzbeiträge machen Versicherte mobil

Berlin - 29.07.2010, 10:06 Uhr


Die seit März von mehreren gesetzlichen Krankenkassen erhobenen Zusatzbeiträge ermuntern immer mehr Versicherte zum Wechsel in eine preiswertere Kasse: Vor allem die

Dieser Trend rechtfertigt die Erwartung der Regierungskoalition, dass mit der geplanten Freigabe der Zusatzbeiträge durch die kommende Gesundheitsreform der Wettbewerb zwischen den Kassen an Intensität zunimmt.

Weil noch keine AOK einen Zusatzbeitrag verlangt, strömten in den letzten sechs Monaten 510.000 neue Kunden zu den bundesweit 14 Ortskrankenkassen. Insgesamt versichern die Ortskrankenkassen nun 24,2 Millionen der bundesweit 70 Millionen GKV-Versicherten und liegen damit nur noch knapp hinter den Ersatzkassen, die 24,7 Millionen Versicherte zählen. Die Ersatzkassen verloren bis Juni 60.000 Versicherte, allein im Laufe des Junis 59.000.

Innerhalb des Lagers der Ersatzkassen gab es aber größere Verschiebungen: Die DAK, die seit Februar einen Zusatzbeitrag von acht Euro verlangt, verlor bis Juli  241.000 Mitglieder (fünf Prozent). Zuletzt verfügte sie noch über 4,6 Millionen Mitglieder. Allerdings hat das Tempo der Abwanderungen offenbar abgenommen.

Härter traf es die KKH-Allianz, die seit März ebenfalls einen Zusatzbeitrag von acht Euro fordert. Ihr kehrten 116.000 ihrer 1,5 Millionen Mitglieder den Rücken (7,6 Prozent).

Über erhebliche Mitgliederverluste klagen auch einige Betriebskrankenkassen, die in den Jahren zuvor als besonders günstig galten. Als größte Kasse verlor die BKK Gesundheit bis zu 20 Prozent ihrer Mitglieder. Die BKK Gesundheit erhebt ebenfalls einen Zusatzbeitrag von acht Euro monatlich.


Lothar Klein