Gesetzliche Krankenkassen

AOK mit 771 Mio. Euro im Plus

Berlin - 26.02.2010, 14:00 Uhr


Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) haben das Jahr 2009 nach vorläufigen Zahlen mit einem Überschuss in Höhe von 771 Millionen Euro abgeschlossen. Insgesamt lagen die

"Unser gutes Ergebnis für 2009 bestätigt unseren Kurs. Die Arzneimittel-Rabattverträge der AOK und die Disease-Management-Programme für chronisch Kranke zahlen sich für Versicherte und Beitragszahler aus, denn Kosten- und Leistungsmanagement werden bei uns groß geschrieben", kommentierte Dr. Herbert Reichelt, Vorstand des AOK-Bundesverbandes, diese Zahlen. Es sei gelungen, die AOK-Mitglieder gerade im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009 nicht auch noch durch Zusatzbeiträge zu belasten. Das sei auch das Ergebnis der neuen Wettbewerbsbedingungen unter den Krankenkassen, die für eine stärkere Berücksichtigung der Einkommens- und Krankheitsrisiken durch den Risikostrukturausgleich (RSA) sorgen. Bekanntermaßen sind gerade die AOKen Profiteure des neuen Morbi-RSA. Dennoch ist ihr Plus gegenüber 2008 geschrumpft: ein Jahr zuvor betrug der Überschuss noch 811 Millionen Euro.

Die einzelnen Ausgabenbereiche entwickelten sich bei den AOK sehr unterschiedlich: Besonders stark stiegen mit 11,9 Prozent die Ausgaben für ärztliche Behandlung wegen der von der Bundesregierung veranlassten Honorarerhöhungen im vergangenen Jahr. Nur moderat legten im AOK-Bereich die derzeit in der Politik heftig diskutierten Arzneimittelausgaben mit einem Plus von vier Prozent zu. Mit plus 6,9 Prozent wuchsen die AOK-Ausgaben für Krankenhausbehandlungen, einer der größten Ausgabenblöcke. Die Ausgaben für häusliche Krankenpflege stiegen um 10,7 Prozent und für Früherkennung gaben die AOK 15,9 Prozent mehr aus als im Vorjahr. Insgesamt stiegen die AOK-Ausgaben um 7,0 Prozent im Jahr 2009.

Laut AOK-Bundesverband können sich die Ortskrankenkassen auch über steigende Mitgliederzahlen freuen. 2009 sei die AOK-Gemeinschaft um 50.000 Mitglieder gewachsen. Vor allem junge Berufstätige und Familien mit Kindern hätten sich für die Gesundheitskasse entschieden.

AOK-Chef Reichelt forderte die Politik auf, 2010 auch bei den Leistungsanbietern an der "Wettbewerbsschraube zu drehen, um so die vorhandenen Wirtschaftlichkeitspotenziale heben zu können". Das geplante Reformvorhaben zur Eindämmung der Kosten bei den patentgeschützten Arzneimitteln nannte er ein "richtiges Signal" des Bundesgesundheitsministers.

 


Lothar Klein