Forschende Arzneimittelhersteller

Plischke bleibt VFA-Vorsitzender

Berlin - 27.11.2009, 12:49 Uhr


Dr. Wolfgang Plischke wurde am 26. November in seiner Position als Vorsitzender des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) bestätigt. Zu diesem Anlass betonte der Verband seine Bereitschaft, Verantwortung für das Gesundheitssystem zu übernehmen.

Plischke sieht angesichts der Wirtschaftskrise und des sich abzeichnenden Neuanfangs in der Gesundheitspolitik sowohl schwierige als auch spannende Zeiten auf die forschenden Hersteller zukommen. Er verwies darauf, dass die Pharmabranche in der Krise noch immer gut dastehe und sich der Standort Deutschland im globalen Wettbewerb gut geschlagen habe. Bemerkenswert sei auch, dass sie im Vergleich zu anderen Branchen die geringsten Exporteinbrüche verzeichnen müsse.

Plischke betonte weiterhin, dass der freie Marktzugang für neue Arzneimittel eine besondere und erhaltenswerte Stärke des deutschen Marktes sei. Dieses Markenzeichen müsse genutzt werden, um sich global als Leitmarkt für Innovationen zu positionieren und dürfe nicht in eine Schwäche umgedeutet werden. Der vfa-Vorsitzende sieht auch keinen Anlass, patentgeschützte Arzneimittel besonders ins Visier zu nehmen. Seit Jahren liege der Umsatzanteil dieser Medikamente am GKV-Gesamtmarkt bei stabilen 35 bis 37 Prozent. Cornelia Yzer, vfa-Hauptgeschäftsführerin, betonte ebenfalls, dass eine Kostenexplosion nicht zu befürchten sei. Wenngleich die forschenden Unternehmen viele Innovationen in der Pipeline hätten – es ständen auch viele Patentabläufe an, sodass es zu einem Kompensationseffekt komme.

Yzer unterstrich zudem, dass die forschenden Hersteller bereit seien, Mehrwertverträge mit Krankenkassen zu schließen und die Kosten-Nutzen-Bewertung auf ein solides Fundament zu stellen. Anders als bei den Rabattverträgen im generischen Bereich dürfe man bei Innovationen aber nicht nur auf die Preis- und die Mengenkomponente schauen. Es gehe vielmehr um Qualitätssteigerungen und bessere medizinische outcomes. Bislang hätten derartige Verträge noch Pilotcharakter. Yzer hofft jedoch, dass die Rahmenbedingungen sich bald verbessern werden und damit die Attraktivität der Verträge zunimmt. Insbesondere müsse das Wettbewerbs- und Kartellrecht Anwendung finden, wie es im schwarz-gelben Koalitionsvertrag vorgesehen ist. Dass sich die Situation mit diesen Verträgen für die Hersteller zwangsweise verschlechtern wird, sieht man beim vfa nicht. Auch wenn am Preis gedreht werden muss, so zählen die Unternehmen letztlich doch darauf, dass ihre neuen Präparate mithilfe dieser Vereinbarungen schneller zum Patienten kommen.


Kirsten Sucker-Sket