Bundestagswahl

Nur ein Apotheker im Parlament

Berlin - 28.09.2009, 10:04 Uhr


Im neuen Deutschen Bundestag werden keine pharmazeutisch tätigen Apotheker vertreten sein. Die beiden Apotheker, die sich als neue Bewerber für ein Mandat beworben hatten,

Die Apothekerin Dr. Rita-Maria Mohr-Lüllmann hatte im Wahlkreis Bremen 1 kandidiert. Sie erzielte 28,7 Prozent der Stimmen und verbesserte das Wahlkreisergebnis um 0,6 Prozent, doch ging der Wahlkreis an ihren SPD-Gegenkandidaten, den Diplom-Ökonomen Dr. Carsten Sieling mit 33,7 Prozent. Auch über die Landesliste reichte es nicht für Mohr-Lüllmann, sie stand auf Platz 3 der CDU-Liste, es konnte aber nur der Erstplatzierte, der bisherige Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Otto Neumann, über die Liste in den neuen Deutschen Bundestag einziehen.

Auf der CSU-Landesliste in Bayern war Apotheker Dr. Christian Machon auf Position 43 platziert. Dies erwies sich als aussichtslos, weil die CSU aufgrund der großen Zahl der direkt gewonnenen Wahlkreise und des vergleichsweise schwachen Abschneidens bei den Zweitstimmen gar keine Kandidaten über die Landesliste in den Bundestag entsenden wird. Machon hatte nicht direkt in einem Wahlkreis kandidiert.

Dagegen gewann Dr. Michael Fuchs den Wahlkreis Koblenz mit 44,1 Prozent der Stimmen. Er ist Apotheker und wurde in Biochemie promoviert, er gründete 1980 die Firma Impex Electronic, die auf Werbemittel spezialisiert ist. Fuchs bekleidete zahlreiche Ämter in Unternehmerverbänden, er ist Ehrenpräsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels. Dem Bundestag gehört er seit 2002 an, dort war er bisher Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie, er arbeitet also vergleichsweise weit von der Gesundheitspolitik entfernt. In der offiziellen Kandidatenliste ist Fuchs nicht als Apotheker, sondern als Unternehmer verzeichnet. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass sich unter den Abgeordneten eventuell weitere Apotheker befinden, die diesen Beruf nicht mehr ausüben.


Thomas Müller-Bohn


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