Diabetes Typ 2

Neuer DPP-4-Inhibitor Linagliptin in der Entwicklung

Stuttgart - 19.06.2009, 14:58 Uhr


Eine Phase-II-Studie mit Linagliptin, einem neuen Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor (DPP-4-Inhibitor) zeigte, dass er klinisch relevant und statistisch signifikant den HbA1c-Wert und die Nüchternplasmaglucose reduzieren kann.

Der neue DPP-4-Hemmer Linagliptin, der sehr selektiv und lang anhaltend an die Dipeptidylpeptidase-4 bindet und zu 94% nicht-renal ausgeschieden wird, könnte vorteilhaft für die meist älteren Typ-2-Diabetiker sein, die oft eine eingeschränkte Nierenfunktion haben.

Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA) präsentierte Boehringer Ingelheim die Ergebnisse einer aktuellen zwölfwöchigen Studie: Typ-2-Diabetiker, deren Blutzucker unter der Behandlung mit Metformin unzureichend kontrolliert war, erhielten als Zusatztherapie Linagliptin. Dabei zeigten sich klinisch relevante und statistisch signifikante Reduzierungen der  HbA1c-Werte  und der Nüchternplasmaglucose. Darüber hinaus zeigten die Studienergebnisse ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil: Es wurde kein Fall von Hypoglykämie unter der Behandlung mit Linagliptin beobachtet.

Das Ziel der zwölfwöchigen, internationalen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie war die Beurteilung des Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil von Linagliptin als Zusatztherapie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die trotz Behandlung mit Metformin keine ausreichende glykämische Kontrolle erreichten. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des HbA1c-Werts von Studienbeginn bis Woche zwölf. 268 der 333 randomisierten Patienten wurden doppelblind mit Linagliptin oder Placebo behandelt. Linagliptin wurde in den drei Dosierungen 1 mg, 5 mg und 10 mg untersucht. Als deskriptive Kontrolle dienten 65 Patienten, die offen mit Glimepirid behandelt wurden. Linagliptin als Zusatztherapie zu Metformin über die Dauer von zwölf Wochen zeigte in allen Dosierungen gegenüber der Metformin-Monotherapie eine überlegene Reduktion des HbA1c-Wertes nach zwölfwöchiger Behandlung. Bereits ab der vierten Woche wurden eine statistisch signifikante Reduktion des mittleren HbA1c-Wertes unter Linagliptin 5 mg und 10 mg gegenüber Metformin allein beobachtet.

Das vordefinierte Wirksamkeitskriterium einer DPP-4-Hemmung um mehr als 80% bei mehr als 80% der Patienten wurde mit Linagliptin in einer Dosis von 5 mg und 10 mg erreicht, jedoch nicht mit der Dosis von 1 mg. Dies stützt die Annahme eine Dosis von 5 mg als optimale Dosierung einzusetzen. Linagliptin hatte ein mit Placebo vergleichbares Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil. Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse war in allen Behandlungsgruppen vergleichbar. Es wurde keine Dosis-Wirkungs-Beziehung unerwünschter Ereignisse beobachtet. 

Quelle: DPP-4 inhibitor linagliptin improves glycaemic control in type 2 diabetes patients when added to ongoing metformin therapy. Poster No 353-P-P, presented at the 69th American Diabetes Association Scientific Sessions (ADA), 05-09 June 2009.


Carolina Kusnick