... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 16 Prozent mehr

ral | Corona-Krise, Ukrainekrieg, Inflation … die schlechten Nachrichten reißen gefühlt seit Anfang 2020 nicht mehr ab. Und das hinterlässt bei vielen Menschen mittlerweile auch deutliche Spuren. So verzeichnete die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) im vergangenen Jahr ein Plus von 16% bei Krankschreibungen und Fehltagen wegen seelischer Erkrankungen.

Aufgeschlüsselt nach Diagnosen war der häufigste Grund für Fehltage „depressive Episoden“, gefolgt von „depressiven Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen und „wiederkehrenden Depres­sionen“. Zudem waren viel KKH-Ver­sicherte wegen chronischer Erschöpfung, Angststörungen und somato­formen Störungen im vergangenen Jahr krankgeschrieben.

Nach Geschlechtern aufgeschlüsselt sind Depressionen, Angststörungen und chronische Erschöpfung noch immer bei Frauen häufiger als bei Männern. Letztere holten 2022 allerdings merklich auf. Vor allem somatoforme Störungen nahmen bei ihnen deutlich stärker zu als bei Frauen. Bei Männern wurde die Diagnose im vergangenen Jahr 22% häufiger als im Jahr zuvor gestellt, bei Frauen lag der Anstieg bei 6%.

Gründe für den stärkeren Anstieg bei Männern sieht KKH-Arbeits­psychologin Antje Judick in der Corona-Krise, in der vor allem Männer, die zuvor in Vereins- oder Mannschaftssportarten aktiv waren, ihre Aktivität auf ein Minimum beschränken mussten. Weiterhin belaste sie der Ukrainekrieg und die damit verbundene Inflation stärker. „Da sich Männer häufig mehr Sorgen um ihre Perspektiven im Job und die wirtschaftliche Situa­tion ihrer Familie machen als Frauen, leiden sie möglicherweise besonders stark unter Existenzängsten“, so Judick. 

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