Arzneimittel und Therapie

Monotherapie mit Metformin

Hoher HbA1c-Wert spricht dagegen

Metformin ist Mittel der Wahl zur The­rapie eines Typ-2-Diabetes, allerdings erreicht man damit bei rund einem Drittel der Betroffenen den angestrebten Behandlungs­erfolg nicht. Ob dieser anhand demografischer und klinischer Parameter abgeschätzt werden kann, wurde in einer US-amerikanischen Ko­hortenstudie untersucht.

Auf der Suche nach möglichen prädiktiven Faktoren für ein Therapieversagen unter Metformin wertete ein Studienteam eine Kohorte von rund 22.000 Diabetikern unterschiedlicher Ethnien aus, die erstmals mit dem Biguanid behandelt wurden. Das Therapieziel war ein HbA1c-Wert < 7% innerhalb von 18 Monaten. Wurde dies nicht erreicht oder musste eine duale Therapie eingeleitet werden, lag gemäß dem Studienprotokoll ein Therapieversagen vor. Dies traf auf 33% der Kohorte zu. Unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren (ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter, HbA1c-Wert zu Beginn der Studie) wurde nach prädiktiven Parametern für das Ansprechen einer Metformin-Therapie gesucht. Der aus­sagekräftigste Faktor war die Höhe des HbA1c-Wertes. Je höher dieser zu Therapiebeginn war, umso wahrscheinlicher war ein Therapieversagen. Schon bei Ausgangswerten über 7% erreichte man mit einer Metformin-Mono­therapie häufig das Therapieziel nicht mehr.

Aufgrund der hohen Aussagekraft des HbA1c-Wertes raten die Studienautoren zu dessen engmaschiger Kontrolle, um bei Therapie­versagen unter einer Metformin-Monotherapie rechtzeitig das Behandlungsregime anzupassen. |

Literatur

Bielinski S et al. Predictors of Metformin Failure: Repurposing Electronic Health Record Data to Identify High-Risk Patients, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 2023;, dgac759, https://doi.org/10.1210/clinem/dgac759

Apothekerin Dr. Petra Jungmayr

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