... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 65% sind dafür

dpa/ral | Nach der Schule ein Jahr lang soziale Arbeit leisten? Das ist derzeit eine freiwillige Ent­scheidung Jugendlicher und junger Erwachsener. Forderungen nach einem sozialen Pflichtjahr wurden bislang abgewiesen. Die Akzeptanz für diese Maßnahme wächst allerdings in der Bevölkerung. Einer Umfrage zufolge wären 65% für ein soziales Pflichtjahr.

Das Hamburger Opaschowski Institut für Zukunftsforschung (OIZ) hat die Umfrage 2019 und 2023 bei jeweils 1000 Menschen im Alter ab 14 Jahren durchgeführt. Und zwei Drittel der Befragten stimmten bei der diesjährigen Umfrage dem Satz „Für Jugend­liche sollte am Ende der Schulzeit ein soziales Pflichtjahr eingeführt werden, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern und das Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern“ zu.

2019 lag die Zustimmung zu einem sozialen Pflichtjahr bei den Befragten noch bei nur 37%. „In den anhaltenden Krisenzeiten nimmt die Bereitschaft zu, jetzt mehr für Staat und Gesellschaft zu tun“, kommentiert OIZ-Institutsleiter Horst Opaschowski die in diesem Jahr deutlich höher ausgefal­lene Zustimmung. Und diese betrifft nicht nur Menschen, für die das soziale Jahr selbst nicht mehr infrage kommt. Auch unter den 14- bis 23-Jährigen waren aktuell deutlich mehr Befragte für das Pflichtjahr als noch 2019. Der Zustimmungswert hat sich in dieser Gruppe von 22% auf 41% nahezu verdoppelt. Die mit 72% größte Zustimmung gab es in der aktuellen Umfrage bei den Geringverdienern (Haushalts­einkommen unter 1500 Euro) und bei den über 65-Jährigen. Am wenigsten Begeisterung für das Pflichtjahr zeigten in der Umfrage Personen mit Abitur und/oder Hochschul­abschluss. 

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