Solidarität – ein Fremdwort: Zum Apothekenprotesttag am 14. Juni 2023
Dieser Leserbrief bezieht sich auf ein Plakat, welches am bundesweiten Apothekenprotesttag am 14. Juni 2023 in einer Apotheke ausgehängt wurde und das bei dem einen oder anderen für Unmut sorgte.
An der bundesweiten Protestaktion am 14. Juni sollen mehr als 80 Prozent aller deutschen Apotheken teilgenommen haben, wenn man streikwillige Kollegen, die an diesem Tag den Notdienst versehen haben, mit hinzurechnet, sind es noch einige Prozent mehr Befürwortung – eine unglaublich tolle Zustimmung in ganz Deutschland. Auch wenn ich den Standpunkt der nicht an den Protesten teilnehmenden Kollegen für gänzlich falsch halte, muss man diese Haltung respektieren und akzeptieren. Aber: Wenn ein Apotheker an diesem Tag durch ein Plakat im Fenster („Wir haben uns dafür entschieden, dass die Versorgung unserer Kunden auch am 14.06. Priorität hat“) Kapital schlagen möchte und die Apothekerschaft derartig diffamiert und sich als Bewahrer der Arzneimittelversorgung produziert, ist das an Unsolidarität gegenüber allen Kollegen nicht zu überbieten. Die Versorgung der Bevölkerung war jederzeit durch den Notdienst gesichert.
Der Kollege (?) hat gar nichts kapiert! Herr Apotheker und Verfasser dieses Plakates: Als Kollegen kann man Sie nicht bezeichnen! Hier passt der Spruch: Der größte Feind des Apothekers ist der Apotheker selbst!
Apotheker Klaus LangHeinrich, Frankfurt