Technologie

Süße Sicherheit

Mit „Zuckerfilmen“ Arzneimittel fälschungssicher machen

Süße Sicherheit


Fluoreszierende Nanofilme aus Zucker könnten auf Arzneimittelpackungen als nicht kopierbares Sicherheitsmerkmal dienen.

Foto: © Nat Nanotechnol 2023,doi: 10.1038/s41565-023-01405-3

jr | Laut Weltgesundheitsorganisation sind 50% der Arzneimittel gefälscht, die über nicht autorisierte Internethändler vertrieben werden. Mit dem 2019 eingeführten securPharm­-System wurde ein wesentlicher Beitrag zum Fälschungsschutz geleistet. Illegale Kopien sind allerdings eine mögliche Sicherheitslücke und der Schutz davor begrenzt. Ein Team um Dr. Felix Löffler vom Max-Planck-­Institut für Kolloid- und Grenzflächen­forschung hat in „Nature Nanotechnology“ einen Ansatz für nicht kopier­bare Sicherheitsmerkmale vorgestellt, die beispielsweise Arz­neimittel oder elektronische Bauteile fälschungssicher machen sollen. Ein dünner Zuckerfilm, bestehend aus Monosacchariden, wird mit einem Laser beschossen und karamellisiert. Es entstehen Moleküle, die in verschiedenen Farbspektren fluoreszieren und zufällig angeordnet sind. Ein solches individuelle Nano- und Mikromuster könnte auf eine Arzneimittelpackung aufgebracht und gleichzeitig ein hochauf­lösendes Bild dieser Packung in einer Datenbank hinterlegt werden. Apotheken könnten dann mit einem Fluoreszenz-Scan überprüfen, ob das Muster einer vorliegenden Arzneimittel­packung erfasst wurde oder ob es sich um eine Fälschung handelt.

Der makroskopische Eindruck der Zuckerschicht ist für den Kopierschutz irrelevant, auf die mikroskopische Anordnung kommt es an: Die Art und Anordnung einzelner Lichtpunkte, die durch den Laserbeschuss erzeugt wurden, resultieren in einem einmaligen Muster auf Mikro- und Nanoebene. Außerdem hat jedes Zuckermuster eine einzigartige Topografie, die mit einem speziellen Scan erfasst werden kann und die Fälschungssicherheit noch einmal erhöht. „Mit unserem Verfahren können wir bis zu 1063.000 verschiedene Varianten auf einem Quadratmillimeter erzeugen,“ erklärt Felix Löffler. „Zum Vergleich: Die Anzahl der Atome im Universum beträgt etwa 1089.“ |
 

Literatur

Zhang J et al. An all-in-one nanoprinting approach for the synthesis of a nanofilm library for unclonable anti-counterfeiting applications. Nat Nanotechnol 2023, doi: 10.1038/s41565-023-01405-3

Jury J, et al. Süßer Kopierschutz: Zufällige Mikromuster von fluoreszierenden Molekülen in Zuckerfilmen könnten etwa Medikamente vor Fälschung schützen. Pressemeldung der Max-Planck-Gesellschaft, 12. Juni 2023

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