... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 103.927 Schwangerschaftsabbrüche

js | Alljährlich vermeldet das Statistische Bundesamt die Zahl der in Deutschland vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüche – dieses Mal mit einem deutlichen Plus von 9,9%: Von 94.600 Fällen im Jahr 2021, dem niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik, war die Zahl der Abbrüche auf rund 104.000 gemeldete Fälle angewachsen, dem höchsten Stand seit 2012 (106.800 Fälle). Das sind 62 Schwangerschaftsabbrüche je 10.000 Frauen.

Eine klare Ursache für die starke Zunahme der Abtreibungen ist laut Pressemitteilung nicht ersichtlich. Rund 70% der betroffenen Frauen waren 18 bis 34, 8% über 39 und 3% unter 18 Jahre alt. Im Vergleich zum Jahr 2012 nahm die Zahl in den Altersgruppen 15 bis 17 Jahre (-29,4%), 18 bis 19 Jahre (-30,8%) und 20 bis 24 Jahre (-23,5%) besonders stark ab. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass der Anteil der Frauen in diesen Altersgruppen seit 2012 insgesamt gesunken ist. Die meisten Frauen, bei denen eine Abtreibung durch­geführt wurde, hatten bereits ein Kind zur Welt gebracht. Die Schwangerschaft wurde bei 51% mit der Absaugmethode und bei 35% mit Mifegyne® abgebrochen.

Eine Abtreibung auf Wunsch der betroffenen Frau bleibt in Deutschland innerhalb der ersten zwölf Wochen straffrei, wenn diese sich durch eine anerkannte Stelle beraten lässt. Auch wenn eine Frau medizinisch gefährdet ist oder eine kriminologische Indika­tion vorliegt, kann ein Abbruch straffrei erfolgen. Laut Bericht waren vergangenes Jahr 96% der Schwangerschaftsabbrüche nach den Beratungsregelungen vorgenommen worden, die übrigen 4% setzen sich aus 3924 Fällen mit medizinischer Indikation und 35 Fällen aufgrund von Sexual­delikten zusammen. 

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