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Ungeklärte Preisfrage

Engpass bei Movicol®

jb/ral | Wie so viele Arzneimittel ist auch das Laxanz Movicol® von Norgine derzeit nicht lieferbar. Schuld ist in diesem Fall allerdings kein Rohstoffmangel oder eine zu hohe Nachfrage, sondern ein Streit um den Preis zwischen dem Unternehmen und einigen Großhändlern.
Foto: DAZ/Alex Schelbert

Lieferengpässe bestimmen den Alltag in der Apotheke und sorgen flächen­deckend für erheblichen Mehraufwand. Die Gründe für die Engpässe sind vielfältig – und manche Lieferschwierigkeit ist offenbar hausgemacht. In diese Kategorie fällt die künstliche Verknappung bestimmter Präparate durch Kontingentierung, die den Export unterbinden soll. Ein Beispiel hierfür ist Tresiba® Novo Nordisk. Die Ware ist in diesem Fall vorhanden, es gibt jedoch ein Verteilungsproblem. Und auch die aktuellen Defektmeldungen bei Movicol® sind hausgemacht. Zwar ist vonseiten des Herstellers Norgine Movicol® vollständig lieferfähig, wie ein Sprecher gegenüber der DAZ erklärte. Die Defektmeldungen resultierten daraus, dass bei den Preisverhandlungen noch keine Einigung zwischen einigen Großhändlern und der Firma erzielt werden konnte. Somit ist die Ware zwar vorhanden, es ist nur nicht klar, was sie kosten soll.

Solche Scharmützel wird natürlich auch das geplante Engpassgesetz nicht lösen können. Im Idealfall sorgt es aber dafür, dass Engpässe aufgrund derartiger Differenzen um den Preis künftig nur noch selten anzutreffen sind. |

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