Wirtschaft

GKV mit Überschuss

Die meisten Kassenarten schließen 2022 mit einem Plus ab

ks/cha | Die Ersatzkassen, mit gut 28 Millionen Versicherten die größte Kassenart, haben im Jahr 2022 einen leichten Überschuss von 349 Mio. Euro erzielt. Auch die meisten anderen Kassenarten konnten das vergangene Jahr mit einem Plus abschließen.

Im Vorjahreszeitraum 2021 hatten die Ersatzkassen noch ein Defizit von 576 Mio. Euro verbucht. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassenverbands vdek, erklärt, der positive Abschluss liege „vor allem an den stabilen Beitragseinnahmen aus Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds und aus Zusatzbeitragssätzen“. So lag der Zusatzbeitragssatz bei den Ersatzkassen mit im Schnitt 1,37 Prozent über dem durchschnitt­lichen, vom Bundesgesundheits­ministerium festgelegten Wert von 1,3 Prozent.

Zudem konnten sich die Kassen im vergangenen Jahr über einen zusätzlichen Bundeszuschuss in Höhe von 14 Mrd. Euro freuen, der 2023 jedoch wegfällt. Jetzt gibt es wieder die üblichen 14,5 Mrd. Euro – allerdings kommen die Finanzspritzen und Einsparungen hinzu, die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen wurden.

Allzu viel Optimismus will Elsner nicht verbreiten. Sie räumt zwar ein, dass mit dem Ende 2022 verabschiedeten Spargesetz die GKV-Finanzen im Jahr 2023 „Stand heute gesichert“ seien. Mit Blick auf das Jahr 2024 und darüber hinaus müsse die Politik jedoch rasch einen neuen Anlauf zur Stabilisierung der Finanzen nehmen.

Nur bei der IKK ein Minus

Bei den anderen Kassenarten sieht es, so ein Bericht der Ärzte Zeitung, ebenfalls gut aus. Bei der AOK-Familie steht für 2022 ein Plus von 23 Mio. Euro in den Büchern, bei den Betriebskrankenkassen sind es 135 Mio. Euro. Nur das IKK-System beschließt das Jahr mit einem Minus von 61,5 Mio. Euro. Dafür seien u. a. die Abschmelzung des Vermögens, die Wirkungen der vorangegangenen Gesetzgebung, hohe Leistungsausgaben sowie Rückstellungen für die Krankenhauspflege-Budgets maßgeblich gewesen. |

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