Gesundheitspolitik

Bewegt sich Lauterbach beim Honorar?

ABDA-Präsidentin berichtet im Facebook-Livetalk über Gespräch mit dem Minister

ks | Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) signalisiert beim Thema Apotheken­honorar Gesprächsbereitschaft – allerdings nicht sofort. Und auch beim Engpass-Zuschlag würde er sich einem höheren Betrag offenbar nicht widersetzen, wenn das Parlament ihn ins Spiel brächte. Das berichtete ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening aus einem Gespräch mit dem Minister.
Foto: ABDA

ABDA-Präsidentin Overwiening lässt beim Honorar nicht locker.

Am 14. April waren Overwiening, Bundesapothekerkammer-Präsident Thomas Benkert und der kommissarische Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands Hans-Peter Hubmann zum Gespräch ins Bundesgesundheitsministerium (BMG) geladen. Zunächst berichtete die ABDA nur, dass der Minister in diesem Rahmen zugesagt habe, keine weiteren Ausflüge ins Dispensierrecht für Ärzte zu unternehmen. Paxlovid soll eine Ausnahme gewesen sein – auch wenn Ärzte es bis zum Jahresende noch an Patienten abgeben dürfen, Geld erhalten sie dafür nicht mehr.

Beim Facebook-Livetalk mit der ABDA-Präsidentin am vergangenen Donnerstagabend wollten die Zuschauer noch mehr aus dem Gespräch mit dem Minister erfahren. Overwiening berichtete, dass dieses in einer „zugewandten Atmosphäre“ stattgefunden und Lauterbach sich Zeit genommen habe. „Wir haben sehr, sehr deutlich gemacht, wo unsere Forderungen liegen“, betonte die ABDA-Präsidentin. Und die wichtigste betrifft das Honorar. Der Minister habe gesagt, dass es bis zur Jahresmitte noch viele Gesetzesvorhaben gebe. So lange werde er nicht die Zeit finden, mit der ABDA in einen echten Austausch zu diesem Thema zu gehen, auch wenn er Verständnis für deren Forderung habe.

Was den im ALBVVG-Entwurf vorgesehenen Engpass-Ausgleich betrifft, so soll Lauterbach erklärt haben, es sei nicht möglich gewesen, einen höheren Zuschlag durchs Kabinett zu bringen. Wenn nun aber aus dem Parlament Änderungsanträge hierzu kämen, würden diese sicherlich vom BMG mitgetragen. Für die zweite Jahreshälfte habe sich Lauterbach bereit erklärt, in den weiteren Austausch zum Thema Honorar zu gehen.

Auch wenn seine Politik derzeit bei Apothekern ganz anders ankommt: Lauterbach habe in dem Gespräch bekräftigt, dass er die Apotheken wertschätze. Overwiening, Benkert und Hubmann baten ihn daher darum, dies auch durch entsprechende Taten zu zeigen. Etwa durch eine neue Formulierung für den Pflichthinweis für die OTC-Werbung, der nicht die Apotheke als Institution adressiert – einen Ort könne man schließlich nichts fragen. Auch hier habe sich Lauterbach offen gezeigt. |

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