Management

Der Apotheker als Manager

Aus der Praxis für die Praxis – Teil 16: Gehen Sie auf Nummer sicher

Im heutigen Beitrag geht es um das Thema Gefahrenabwehr.

Es muss nicht immer erst was passieren. Meist ist es sinnvoll, sich mit potenziellen Problemen vorab zu beschäftigen. Dabei bieten sich strukturierte Überlegungen an:

  • Was kann passieren?
  • Wodurch kann das Ereignis ausgelöst werden?
  • Wie könnte das Ereignis ver­hindert werden?
  • Wie kann im Falle des Ereigniseintritts reagiert werden?

Mögliche Risiken im Alltag sind beispielsweise ein Brand, ein Wasserschaden, ein Einbruch oder ein Stromausfall.

Betrachten wir mal das Thema Brand in der Apotheke

Mögliche Ursachen eines Brandes sind

  • ein Kurzschluss,
  • eine Zigarette,
  • ein defektes Gerät,
  • ein Blitzeinschlag.

Wie kann ein Brand verhindert bzw. das Eintrittsrisiko verringert werden?

  • Durch eine regelmäßige Überprüfung der elektrischen Anlagen und Geräte im Rahmen einer Arbeitssicherheits­begehung,
  • durch ein verhängtes Rauch­verbot in den Betriebsräumen (auch in den Toiletten!),
  • durch ständige Achtsamkeit aller Mitarbeiter (z. B. Erkennen eines Kabeldefektes an einem Gerät).

Tipp: Pflichtschulung Brandschutz

Die seit Mai 2018 geltende Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A2.2 schreibt auch für Apotheken die Benennung von Brandschutzhelfern und die regelmäßige Schulung der Mitarbeiter vor. Der Autor Ralf Schabik, ein erfahrener Feuerwehrmann und Apotheker, hat für Sie die wichtigsten Infos und Verhaltensregeln herausgefiltert:

  • Brandgefahren und deren Vorbeugung
  • Standorte und Funktionsweise von Rauchmeldern und Feuer­löschern
  • Fluchtwege und Brandschutz­zeichen
  • Sicherungsmaßnahmen im Ernstfall
  • Absetzen eines qualifizierten Notrufs

Unterweisen Sie mit dem Tischaufsteller einfach und direkt Ihr Personal. Bei Bedarf stehen die 25 PowerPoint-Folien, der Erläuterungstext und ein Teilnahmeformular auch als Download zur Verfügung.

Von Ralf Schabik
Pflichtschulung Brandschutz nach ASR A2.2

2019, IV, 56 S., 23 farb. Abb., 2 farb. Tab., mit Aufsteller, Online-PlusBase, 25 PowerPoint-Folien, 21,0 × 29,7 cm, Spiralbindung
Deutscher Apotheker Verlag
ISBN 978-3-7692-7253-6

Schnell und einfach bestellen:
Deutscher Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart, Tel. 0711 2582-353, Fax 0711 2582-290, service@deutscher-apotheker-verlag.de, www.deutscher-apotheker-verlag.de

Was kann im Falle des Ereigniseintritts getan werden, um den Schaden so gering wie möglich zu halten?

  • Feuerlöscher können bereit­gestellt und die Mitarbeiter regelmäßig in der Anwendung geschult werden.
  • Feuerlöscher sollten auf Funk­tionsfähigkeit durch die Feuerwehr geprüft werden.
  • Leicht brennbare Materialien sollten in einem separaten Raum gelagert werden.
  • Fluchtwege sollten freigehalten werden.
  • Die Telefonnummer der Feuerwehr sollte an jedem Telefon angebracht werden.
  • Eine aktuelle Datensicherung sollte regelmäßig außerhalb der Geschäftsräume hinterlegt sein, evtl. auch in einer Cloudlösung gesichert werden.
  • Die Versicherungsunterlagen sollten griffbereit sein und einmal jährlich durch den Versicherungsmakler auf Aktualität geprüft werden (Betriebsinhalt- und Betriebsunterbrechungs­versicherung).
  • Ein Inventarverzeichnis sollte außerhalb der Geschäftsräume hinterlegt werden und die dortigen Positionen zu Wiederbeschaffungspreisen bewertet sein.
  • Der Warenbestand sollte immer zeitnah im EDV-System hinterlegt sein (Lieferungen zeitnah einbuchen).

Brandschutzübungen können der Überprüfung der Abläufe im Falle eines Falles dienen und zudem den Apothekenmitarbeitern Berührungsängste mit Feuerlöschern etc. nehmen.

Die Aufzählung ist sicher nicht vollständig, hat Sie aber bestimmt an der einen oder anderen Stelle schon nachdenklich gemacht. Ihre Mitarbeiter machen sich natürlich noch andere Gedanken: Wie bin ich finanziell abgesichert? Ist mein Arbeitsplatz noch sicher? Hierzu ist ein Gespräch mit Ihrem Steuerberater sinnvoll. Er kann mit Ihnen einen Plan erstellen für die Überbrückung der Zeit bis zur Wiederherstellung der Betriebs­bereitschaft. Er kann auch im Falle eines Falles Vereinbarungen mit dem Finanzamt und der Bank koordinieren, um die Liquidität zu sichern.

Die Feuerwehr ist im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung gern behilflich, Sie bei der Vorsorgeplanung oder einer Mitarbeiteralarmübung zu unterstützen. Ohnehin ist aus den Reihen des Personals ein Brandschutzhelfer zu benennen (s. Tipp). Die Polizei gibt Anregungen zur Objektsicherung, um Einbruchdiebstähle zu verhindern oder zu erschweren.

Überlegtes Handeln in Gefahren­situationen verhindert Panik und reduziert auch meist den Schadensumfang. Dazu gehört auch ein sicherer Umgang mit Verletzten. Gönnen Sie sich und Ihren Mit­arbeitern einen gemeinsamen Erste-Hilfe-Kurs und sorgen Sie für eine stets einsatzbereite Ausstattung an Verbandskästen in den Betriebsräumen.

Lassen Sie uns noch kurz den Blick auf andere Arten von Gefahren richten:

  • ein Leistungsträger stirbt unerwartet,
  • ein Hackerangriff lähmt Ihr EDV-System,
  • ein maskierter Kunde bedroht Sie und Ihr Personal,
  • eine Kontamination führt zum Totalausfall des Personals.

Sicher ist die Eintrittswahrscheinlichkeit derartiger Ereignisse unterschiedlich, dennoch sollte man diese Themen nicht ganz außer Acht lassen. Nehmen Sie sich die Zeit und investieren Sie damit in Sicherheit und Absicherung.

In diesem Sinne: Gutes Gelingen! |

In regelmäßiger Folge werden an dieser Stelle Themen des Managements für Apotheker behandelt. Autor ist Herr Ralf König, Vorstand der GUB AG, einer Beratungsgesellschaft mit jahrzehntelanger Erfahrung im Gesundheitswesen, insbesondere im Bereich Coaching und Organisation.

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