DAZ aktuell

Minus bei Antibiotika-Rezepten

Folge der Corona-Pandemie

zi/ral | Die Corona-Pandemie hat 2020 nicht nur zu einem Rückgang der Verordnungen von OTC-Arzneimitteln für Kinder geführt (siehe Beitrag auf S. 14), sondern auch ­einen massiven Einbruch bei den Verordnungen von Antibiotika verursacht.
Foto: DAZ/A. Schelbert

Dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zufolge sind Antibiotika-Verordnungen im 2. Quartal 2020 auf einen historischen Tiefstand gesunken und bewegen sich seitdem auf einem signifikant niedrigeren ­Niveau als in den Jahren vor der Pan­demie. Wurden im Jahr 2019 noch 29,5 Millionen Verordnungen ausgegeben, waren es 2020 nur noch 21,8 Millionen. Und das, obwohl dem Zi zufolge niedergelassene Haus- und Fachärzte in Deutschland im internationalen Vergleich Antibiotika bereits vor der Corona-Pandemie überaus moderat verordnet haben. Die Vermutung, dass eine Abnahme der Verordnungshäufigkeit vor allem auf Schul- und Kitaschließungen zurückzuführen wäre, könne nicht ohne weiteres bestätigt werden, schreibt das Zi in einer Mitteilung, da die Verordnungsrückgänge in allen Altersgruppen auftreten. Allerdings seien die prozentualen Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen besonders deutlich, was auf einen zusätzlichen Effekt durch diese Maßnahmen hinweise. Absolut betrachtet sei der ­Effekt bei den 18- bis 65-Jährigen am höchsten. Hier wurden 2020 rund 4,5 Millionen Verordnungen weniger (-26%) ausgegeben als in 2019. |

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