Ruhestand: Den Staffelstab übergeben – Dr. Eva Bartsch geht in den Ruhestand

Dr. Eva Bartsch
Sicher ist ihr die Entscheidung nicht leicht gefallen, kann sie doch auf ein Berufsleben zurückblicken, in dem sie viele Facetten der praktischen wie auch der theoretischen Pharmazie miterlebt und mitgestaltet hat. So war ihr Start nach dem Studium der Pharmazie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das sie 1974 mit der Hauptprüfung abschließen konnte, zunächst wissenschaftsorientiert. Dem Diplom im Jahr 1975 folgte die Promotion zum Dr. rer. nat.; die Dissertation in Pharmazeutischer Biologie konnte sie 1977 erfolgreich verteidigen und erhielt im gleichen Jahr auch die Approbation als Apothekerin.
Der 1. Mai 1977 war nicht nur ein offizieller Feiertag, sondern auch der Beginn einer Ära für die Apothekenlandschaft der Stadt Jena, der sie ab diesem Zeitpunkt immer treu geblieben ist. Zunächst war sie als Apothekerin im zu DDR-Zeiten noch staatlichen Apothekenwesen für die Endproduktprüfung der Nord-Apotheke in Jena zuständig und wurde dann am 1. Juli 1977 stellvertretende Leiterin der Döbereiner-Apotheke. Nach einer Zwischenstation als Leiterin der Forst-Apotheke ab Januar 1985 wurde ihr am 1. Oktober 1989 die Leitung der Goethe-Apotheke übertragen, die sie am 1. November 1990 aufgrund der veränderten politischen Gegebenheiten als selbstständige Apothekenleiterin übernehmen konnte.
Nicht stehen bleiben, sondern sich weiterentwickeln, qualifizieren, auf dem neuesten Stand bleiben, könnte man ihr Motto überschreiben. So ist Dr. Bartsch nicht nur Fachapothekerin für Offizinpharmazie, sondern konnte auch die Zusatzqualifikationen „Ernährungsberatung“ und „Homöopathie und Naturheilkunde“ erwerben. Ihr umfangreiches Fachwissen hat sie einerseits selbstverständlich in die tägliche Beratungspraxis der Offizin eingebracht, andererseits auch dazu genutzt, jungen Menschen der nachfolgenden Apothekergeneration wie auch den angehenden PTAs und PKAs den Einstieg in ihren Beruf zu erleichtern. Eine große Zahl von Praktikanten, Famulanten und Lehrlingen konnte sie begleiten, anleiten und die Freude am Beruf entdecken lassen. Und dass ihr die Ausbildung angehender Apotheker eine echte Herzensangelegenheit ist, zeigt deutlicher als alle Worte ihr Engagement für den „Freundeskreis des Institutes für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena e. V.“, dessen Erste Vorsitzende sie seit seiner Gründung ist. Ein besonderes Highlight der Vereinsarbeit ist es, wenn sie mit Freude und sichtlich bewegt im Rahmen akademischer Feierstunden den Besten eines Studienjahres den Examenspreis des Vereins überreichen kann. Die Zeichen stehen übrigens sehr gut, dass ihr Vereinsengagement auch im Ruhestand bestehen bleibt.
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wie schon Hermann Hesse zu sagen wusste, und diesen wünschen wir Ihnen, liebe Frau Dr. Bartsch, beim Start in einen „Unruhestand“, in dem die Goethe-Apotheke natürlich in Ihrem Herzen bleibt, aber nicht mehr jeden Tag die Hauptrolle übernimmt. In diesem Sinne freuen wir uns sehr auf Ihre Besuche und Ihre (selbstverständlich völlig freiwillige) Mithilfe in der Apotheke, wenn’s mal „brennt“. Und wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute für viele glückliche Jahre und Unternehmungen gemeinsam mit Ihrem Mann und Ihrer Familie.
Barbara Seeling für die Belegschaft der Goethe-Apotheke in Jena