Arzneimittel und Therapie

Impfstoff-Anpassung nötig?

Gelbfieber-Viren entziehen sich der Immunantwort

mab | Die Immunisierung gegen Gelbfieber erfolgt mit einem ab­geschwächten Gelbfieber-Virus-Stamm vom Typ YF-17D, der ursprünglich aus einem in Afrika gewonnenen Isolat stammt. Bisher ging man davon aus, dass die durch Lebendimpfstoff generierten neutralisierenden Antikörper auch vor Infektionen mit südamerikanischen Gelbfieber-Virus-Stämmen ausreichend schützen. Neue Daten lassen nun anderes vermuten. Die Forschergruppe um Haslwanter L et al. konnte zeigen, dass die antivirale Antikörperantwort gegen einen neu aufkommenden Stamm in Brasilien wohl nicht ausreicht. Als Gründe hierfür verweisen sie auf verschiedene genetische Genmutationen des neuen Virus-Stammes, die zu einer veränderten Aminosäuresequenz in den zentralen Domänen des Glykoprotein E führen und somit die Erkennung durch Antikörper erschweren. Aber auch andere südamerikanische Gelbfieber-Virus-Stämme weisen diese Veränderungen auf. Um weiterhin einen guten Immunschutz gewährleisten zu können, empfehlen die Forscher weitergehende Untersuchungen zur immunologischen Überwachung in Südamerika. Gegebenenfalls muss auch der Impfstoff angepasst werden. |

Literatur

Abstract von Haslwanter L et al. Genotype-specific features reduce the susceptibility of South American yellow fever virus strains to vaccine-induced antibodies Cell Host & Microbe 2022; 30(2)9:151-153. https://doi.org/10.1016/j.chom.2021.12.009

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