... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 7 Cent

pro generika/ral | Paracetamol-Fiebersäfte für Kinder machen sich seit Monaten in Deutschlands Apotheken rar. Grund für die anhaltenden Lieferengpässe sind die niedrigen Erstattungspreise für entsprechende Präparate. Daran wird auch die nun erfolgte Anpassung des Festbetrags zum 1. Januar 2023 nichts ändern, schreibt der Verband Pro Generika in einer Mitteilung. Denn der Festbetrag wird im kommenden Jahr gerade einmal um sieben Cent erhöht.

Derzeit erhalten Hersteller für eine Flasche Paracetamol-Fiebersaft 1,36 Euro von den Krankenkassen erstattet. Ab Januar wird der Herstellerabgabepreis auf 1,43 Euro erhöht. Zu wenig, meint Pro Generika. Bereits jetzt habe man die Situation, dass aufgrund von mangelnder Wirtschaftlichkeit immer mehr Hersteller aus der Produktion der Paracetamol-Fiebersäfte ausgestiegen seien. Seit Mai 2022 versorgt Teva über 90 Prozent des Marktes – und hat dabei mit explodierenden Kosten zu kämpfen: Allein der Preis für den Wirkstoff Paracetamol ist um 70 Prozent gestiegen. Die Anhebung des Festbetrags ist hierfür keine Kompensation. „Die Erhöhung bringt uns umgerechnet 7 Cent mehr pro Flasche – zu wenig, um aus dem Minusgeschäft rauszukommen“, sagt Andreas Burkhardt, Geschäftsführer Teva Deutschland und Österreich. „Es ist ein positives Signal, das Grundproblem aber bleibt.“ Um wirtschaftlich produzieren zu können, hat Teva nun den Preis über den Festbetrag erhöht. Burkhardt: „Das war kein leichter Schritt für uns, da die Patientinnen und Patienten jetzt Zuzahlungen leisten müssen.“

Auch bei Ibuprofen-Fiebersaft herrscht eine signifikante Marktkonzentration. Und auch hier ist das Preisniveau ein Problem. Der Festbetrag wurde in diesem Fall allerdings nicht erhöht – was die Situation bei Fiebersäften für Kinder weiter verschärfen dürfte. 

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