Aus der Hochschule

Zweites Staatsexamen bestanden!

Kandidatinnen und Kandidaten der Münsteraner Pharmazie feierlich verabschiedet

Am 24. Mai fand die seit vielen Jahren in Münster zur guten Tradition gewordene Verabschiedung der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten nach bestandener 2. Pharmazeutischer Prüfung in festlichem Rahmen statt – und dies wieder in Präsenz! Wie lange hatten die Studierenden und Hochschulangehörigen darauf gewartet, sich wieder im Rahmen einer akademischen Feier zu treffen, zu diskutieren, zu feiern!
Foto: WWU Münster

Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Pharmazie der WWU Münster nach bestandenem 2. Staatsexamen.

Im Vorfeld der akademischen Feier traf man sich zum obligaten Gruppenfoto vor dem PharmaCampus. Interessant hierbei auch noch, dass dies ­neben einem von der Fachschaft ­Pharmazie zur Erinnerung an die Corona-Semester gespendeten und gepflanzten großen Ginkgobaum stattfand! Der große Hörsaal erwies sich als weitgehend gefüllt, was die seit Jahren anhaltende Tendenz bestätigt, dass dieser Tag in Münster ein ganz spezieller Anlass der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ist, der in ­großem Stil zusammen mit Familie und Freunden gefeiert wird. Prof. Dr. Andreas Hensel, Vorsitzender der ­Prüfungskommission, begrüßte alle Kandidaten und Gäste im Namen der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und wies auf die gute Abschlussbilanz der Münsteraner Pharmazie hin. Auch die schwierige Situation während der Pandemie hatte diesem Trend keinen Abbruch getan, da sowohl die Dozentenschaft als auch die Studierenden sehr konstruktiv und pragmatisch zusammenarbeiteten. Hensel betonte im Rahmen der Eröffnung der Feierstunde auch das Thema, was eigentlich ein akademisches Studium ausmacht, nämlich nicht das reine Faktenwissen, sondern der kritische, selbstständige und auch selbstverantwortliche Umgang mit Fakten. Ein Hochschulstudium muss den Pharmazeuten nicht befähigen, am ersten Tag im Beruf alles zu können und zu wissen (dies kann kein Studium dieser Welt gewährleisten), wohl sollten die Absolventen mit Grundlagenkenntnissen, Methodenkompetenz und persönlicher Leistungsmotivation und Kreativität in der Lage sein, selbstständig und basierend auf wissenschaftlichen Fakten den Alltag im pharmazeutischen Umfeld perfekt zu meistern – ein anspruchsvolles, aber lohnendes Ziel.

Das Grußwort des Studiendekans des Fachbereiches Chemie und Pharmazie, Prof. Dr. Gustavo Huertas, bestätigte die seit vielen Jahren beobachtete Effizienz, Dynamik und Qualität in der Münsteranischen pharmazeutischen Ausbildung.

Der Studiendekan betonte deutlich die naturwissenschaftliche Ausrichtung des Studienganges Pharmazie und legte den Absolventen ans Herz, im späteren Berufsumfeld immer naturwissenschaftlich zu denken und zu handeln und durchaus (neu-)gierig auf neues Wissen zu sein.

Im Rahmen des Festvortrages „Corona und Statistik – über den Umgang mit Zahlen im Alltag und in der Wissenschaft“ zeigte Prof. Dr. Jan Anderson (Analytische Chemie der WWU Münster), wie aus Zahlen unrichtige Ableitungen und Informationen abgeleitet werden können, welchen Stellenwert (vorgegaukelte) Genauigkeit in der Presse haben kann und wie Darstellungen Meinungen in bestimmte Richtungen lenken können – in Zeiten von Fake News ein Vortrag, der viele angebliche Fakten in neuem Licht erscheinen lässt und zum Nachdenken anregte.

Das Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Eva-Maria Gödde überbrachte anschließend die Grüße der Kammer, gratulierte allen Absolventen und zeigte auf, welche Möglichkeiten die Kammer – „ab jetzt Ihre Kammer“ – den angehenden Apothekern bieten wird.

Vorläufiger Höhepunkt war dann auch die Überreichung von zwei Studienpreisen der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe an Michelle Düttmann und Fabian Franz Wilhelm Mengede, die für herausragende Leistungen im zweiten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung (1,0) erbracht wurden.

In einer fast emotionalen Abschlussrede ließen die Studierenden, vertreten durch Belinda Schumann, das absolvierte Studium Revue passieren, wobei insbesondere die überwiegend digitale Corona-Zeit aus Studierendensicht wie Reisen im Nebel beschrieben wurde. Eingesperrt im Lockdown, wenig Kontakte, digitaler Unterricht, reduzierte Laborpraktika – bei aller Diskussion im Bereich Infektionsschutz muss auch bedacht werden, welche Auswirkungen dies auf eine ganze Generation an jungen Studierenden hatte!

Der Höhepunkt der Feier war natürlich die Übergabe der Zeugnisse durch Professor Hensel, der 53 Urkunden an die Absolventinnen und Absolventen überreichte.

Der festliche akademische Akt klang aus bei einem Stehempfang um dann in einer festlichen und langen Nacht beim Galadinner in entsprechender Atmosphäre zu enden.

Herzlichen Glückwunsch an alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen! |

Verspohl-Stiftung vergibt Studien-Stipendien

Während der Abschlussfeier zum 2. Teil der Pharmazeutischen Prüfung wurde an zwei Studierende jeweils ein Studien-Stipendium vergeben. Die Stiftung wurde vor zehn Jahren aus Anlass der Verabschiedung von Prof. Dr. E. J. Verspohl aus dem aktiven Dienst (Pharmakologie und Toxikologie in Münster) gegründet und mit einem finanziellen Grundstock versehen. Aus den Erträgen wurden in dieser Zeit 23 Stipendiaten und Doktoranden gefördert mit einem Gesamt­volumen von ca. 70.000 Euro. Der Sinn liegt in der Chancenverbreiterung, der Anerkennung von sozialem Engagement, der Projektdurchführung, aber zusätzlich zur finanziellen Förderung auch im Coaching, der Hilfe bei Berufsentscheidungen und -planungen.

Foto: Verspohl-Stiftung

Die Stipendiatinnen Paula Hegener (li.) und Ronida Al Khaled (re.) zusammen mit Prof. Dr. Eugen Verspohl

Diesmal erhielten Paula Hegener und Ronida Al Khaled aus der Hand von Prof. Dr. Verspohl ein Stipendium von jeweils 3600 Euro.

Die Entscheidungsfindung des unabhängigen Kuratoriums (alle Fächer der Pharmazie sind hier vertreten) unter der bewährten Leitung von Prof. Dr. Klaus Langer (Pharmazeutische Technologie), die Berücksichtigung der Lebensumstände bzw. in einem Fall auch der Flucht wurden kurz angesprochen. Darüber hinaus beteiligt sich die Verspohl-Stiftung am Deutschland-Stipendium (ProTalent), das zum zweiten Mal an Bente Straatmann ging.

Verspohl-Stiftung

Prof. Dr. A. Hensel, Universität Münster

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