Wirtschaft

Topthema 2022 ist der Bürokratieabbau

APOkix: Jahresendbefragung zeigt Unzufriedenheit mit Gesundheitspolitikern und Standesvertretern

cha | Die ausufernde Bürokratie belastet das Arbeiten in der Apotheke immer mehr. Da ist es wenig verwunderlich, dass die APOkix-Teilnehmer den Bürokratieabbau im Apothekenalltag zum Topthema für das Jahr 2022 erklärten. Als weitere wichtige Themen wurden in der Jahres­endbefragung, die traditionell im Dezember durchgeführt wird, die Einführung und Umsetzung des E-Rezepts und die Anhebung des Apothekenhonorars genannt.

Für zwei Drittel der 136 APOkix-Teilnehmer hat der Bürokratie­abbau höchste Priorität im Jahr 2022. Gut die Hälfte der Befragten nennt die Einführung und Umsetzung des E-Rezepts. Dazu ist anzumerken, dass die Verlängerung der Testphase mitten im Befragungszeitraum bekannt gegeben wurde, was möglicherweise die Antworten beeinflusst hat. Weitere wichtige Themen im neuen Jahr sind für die Apotheker die An­hebung des Apothekenhonorars (45 Prozent), die Vermeidung von Lieferengpässen (43 Prozent) sowie das Rx-Versandhandels­verbot (42 Prozent). Letzteres war bei der vorhergehenden Jahresendbefragung noch für 63 Prozent der Apothekenleiter ein Topthema – offenbar vertrauen zwischenzeitlich mehr Kollegen als noch vor einem Jahr darauf, dass das Rx-Boni-Verbot Bestand haben wird.

Auch wenn die aktuelle Geschäftsentwicklung immer noch gut ist, so ist dennoch der Blick in die Zukunft erneut pessimistischer geworden.

Die meisten sind mit dem Apothekenjahr 2021 zufrieden

Auch der Blick zurück ist Thema bei der Jahresendbefragung. Mit ihrem „persönlichen Apothekenjahr 2021“ ist die Mehrheit der Befragten zufrieden: 17 Prozent bewerten es „sehr gut“, 34 Prozent „gut“, 28 Prozent „befriedigend“, 14 Prozent „ausreichend“ und 7 Prozent „mangelhaft“. Die Durchschnitts­note fällt mit 2,6 deutlich besser aus als im Jahr 2020 mit 3,6. Dabei dürften die Pandemie-bedingten Sonderaufgaben der Apotheken wie Maskenversorgung oder Ausstellen der Impfzertifikate und die damit verbundenen Mehreinnahmen eine entscheidende Rolle spielen. Der Blick in die Zukunft ist ausgewogen: Die Erwartungen an 2022 sind bei fast der Hälfte der Befragten „neutral“ sowie bei 24 Prozent positiv und bei 28 Prozent negativ.

Wenig Begeisterung zeigen die APOkix-Teilnehmer traditionell für die Leistungen der Gesundheitspolitiker und der Standes­vertretungen. Mit einer Durchschnittsnote von 4,4 fällt die Bewertung der Gesundheitspolitiker dieses Jahr etwas schlechter aus als im Vorjahr mit 4,2. Dagegen werden die Leistungen der Standesvertretungen mit 4,0 besser bewertet als im Vorjahr mit 4,4. Gut möglich, dass der Wechsel an der ABDA-Spitze hier zu einer günstigeren Beurteilung geführt hat.

Doch wie ist die aktuelle Situation in den Apotheken? Im Dezember ist der Index für die aktuelle Geschäfts­lage nach dem Allzeithoch von 130,5 Punkten im November etwas abgesunken auf 123,3 Punkte. Das ist aber immer noch der zweitbeste Wert im vergangenen Jahr. Bei 100 Punkten halten sich negative und positive Einschätzungen die Waage. Dagegen verharrt der Index für die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten mit 71,4 Punkten nach wie vor im deutlich negativen Bereich. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

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