Aus den Ländern

Etwas weniger Apotheken in Nordrhein

AK Nordrhein zieht Bilanz / Arzneimittelversorgung trotz Krise zu jeder Zeit sichergestellt

Die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln war im vergangenen Jahr in Nordrhein trotz der Corona-Pandemie zu jeder Zeit sichergestellt. Dieses Fazit zieht die dortige Apo­thekerkammer im Rückblick auf 2020 für ihren Kammer­bezirk.

„Gerade in der Krise zeigt die Apotheke vor Ort ihre Stärke“, so Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. „Wir haben uns sehr schnell den Herausforderungen angepasst, Desinfektionsmittel selbst hergestellt, als diese knapp waren, und auch jetzt bei der Ver­teilung von FFP2-Masken stellt das dezentrale System der Apotheken seine Leistungsfähigkeit mehr als gut unter ­Beweis.“ Die Einführung des E-Rezepts in 2021 beobachten Hoffmann und Kathrin Luboldt, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Nordrhein mit einiger Spannung. Beide sehen das Risiko, dass das zuverlässige System der Vor-Ort-Apotheke zur Disposition gestellt wird. „Der Online-Versandhandel, vor allem aus dem europäischen Ausland, gefährdet das eng­maschige Netz der Apotheken vor Ort.“ Verwaiste Innenstädte, Leerstand und Tristesse; das sind die unschönen Seiten der Digi­talisierung. „Es gilt, solche Negativ-Effekte fürs Gesundheitswesen und eben auch für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Apotheken vor Ort zu vermeiden.“

Apothekenzahl rückläufig

In den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf (Kammerbezirk Nordrhein) ist die Zahl öffentlicher Apotheken zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2020 um 26 gesunken. Zum Jahreswechsel gab es 2125 öffentliche Apotheken, Schließungen gab es vor allem in Düsseldorf (6), Essen (4) sowie Duisburg und Neuss (je 3). Insgesamt haben 42 Apotheken geschlossen gegenüber 16 Neueröffnungen in 2020. Die meisten Apo­theken pro 100 Einwohner gibt es in Bonn mit 3378 Einwohnern pro Apotheke; die wenigsten in Remscheid (5846 Einwohner pro Apotheke). |

Quelle: Apothekerkammer Nordrhein

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